Informierten sich bei Schulleiter Norbert Schatz (links) über die Sicherheitsdefizite der Werkräume am Dornstetter Schulzentrum: die Gemeinderäte Daniela Linsbauer, Pascale Peukert und Joachim Kumm (vorne, von rechts) Foto: Schwenk Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulzentrum: Der Dornstetter Gemeinderat macht sich an die Erneuerung der Werkräume

Die Technikräume im Dornstetter Schulzentrum sind veraltet. So veraltet, dass die Stadtverwaltung Schüler und Lehrer massiv gefährdet sieht. Nun soll Abhilfe geschaffen werden.

Von Regina Schwenk

Dornstetten. Doch in welchem Zeitraum? Über diese Frage entbrannte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats eine rege Diskussion. Am besten sofort, meinten Räte wie Joachim Wernicke und Rolf Straub (beide FB). Beide drängten auf einen Beschluss noch vor den anstehenden Haushaltsberatungen. "Wenn man das da oben anschaut, erschrickt man. Wir sollten schnellstmöglich anfangen", stellte Straub klar.

Ganz im Sinne der anwesenden Schulleiter und Fachlehrer der Werkreal- und der Realschule. Diese hatten Verwaltung und Gemeinderat im Juli schriftlich darauf hingewiesen, dass die Räume nicht mehr den geltenden Sicherheitsvorschriften entsprechen. "Wir sollten das schnellstmöglich anpacken, schließlich haften wir für die Sicherheit der Kinder", legte Werkrealschulleiter Norbert Schatz dem Gremium ans Herz.

Anpacken ja, aber bitte ganz regulär im Zuge der Haushaltsberatungen, mahnte die FW/CDU-Fraktionsvorsitzende Pascale Peukert. "Die Zeit haben wir auf jeden Fall", so Peukert. Schließlich könne die Sanierung wohl ohnehin nur in den Sommerferien angepackt werden, ein gewisser zeitlicher Vorlauf sei also gegeben. Jörg Hamann (FB) konnte da nur beipflichten. Ebenso Karlheinz Raisch (FW/CDU): "Ich sehe keine unmittelbare Gefahr. Es gibt keinen Grund, sofort loszupreschen." Martin Schwenk (FB/CDU) hieb in dieselbe Kerbe: "Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Wenn das so gefährlich ist, warum sind die Lehrer dann nicht schon früher auf uns zugekommen? Ich würde sagen, wir machen das im ganz normalen Tempo. Wenn es dann ein halbes Jahr länger geht, ist das so."

"Später ist früher, als man denkt", gab hingegen sein Fraktionskollege Christoph Mannheimer zu bedenken. Und hatte auch gleich ein konkretes Beispiel parat: den Sportboden in der Georg-Feuerbacher-Halle. Der sollte eigentlich in diesem Jahr ausgetauscht werden. Nun muss die Maßnahme warten. Auf die Schnelle hätten die Firmen keine Zeit mehr für die Bodenerneuerung gehabt, so der Rat. Auch Joachim Kumm (SPD) war der Sportboden noch gut im Gedächtnis, er plädierte ebenfalls für ein zügiges Vorgehen.

Eine Generalüberholung der Räume ist überfällig

Dass eine sicherheitstechnische Generalüberholung der Werkräume überfällig ist, stand indessen außer Frage. Immerhin hatten die Räte dem Schulzentrum im Vorfeld der Sitzung einen Besuch abgestattet und sich persönlich von den Sicherheitsdefiziten überzeugt. Und die Mängelliste ist lang: Weder die Raumgrößen noch die Bodenbeläge entsprechen den aktuellen Sicherheitsrichtlinien, zudem fehlt es an Lagerräumen. Das habe auch der Ingenieur einer eigens hinzugezogenen Fachfirma bestätigt, so Schatz.

Die Firma hatte auch gleich einen ersten Entwurf der neuen Räume und eine grobe Kostenplanung erstellt. Laut diesem stehen rund 216 000 Euro für die technische Ausstattung und weitere 100 000 Euro für Posten wie Bodenbeläge und Elektrik im Raum.

Im Zuge der Haushaltsberatungen wird der Gemeinderat über den Umbau der Technikräume entscheiden. Vorab gab das Gremium schon mal grünes Licht für die detaillierten Planungen.

Nicht die einzige Baumaßnahme, die der Gemeinderat am Schulzentrum ins Auge fasst. Für den Sportunterricht fehlen den Schulen noch eine 100-Meter-Bahn, eine Weitsprung- und eine Kugelstoßanlage. Diese sollen, nach Wunsch der Schulen, unterhalb des Parkplatzes der Riedsteighalle entstehen. Die Kosten schätzt die Verwaltung auf 185 000 Euro. Auch dafür gab der Gemeinderat, quasi in erster Instanz, grünes Licht. Die Summe wird in den Haushaltsplanentwurf 2016 eingestellt, die Verwaltung wird einen Förderantrag stellen und auf Wunsch des Gemeinderats die örtlichen Vereine ins Boot holen. Unter anderem soll eine mögliche finanzielle Beteiligung der Vereine geprüft werden.

Ob die neuen Sportanlagen tatsächlich auch 2016 gebaut werden, entscheidet sich – wie schon die Sanierung der Technikräume – bei den Haushaltsberatungen.