Der Zustand der Stadtmauer im Bereich der Badgasse wurde zum Anlass für eine phantasievolle Protestaktion. Foto: Ade Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürger machen auf Missstand aufmerksam

Dornstetten (ade). Kleine Attraktion am Rande des Dornstetter Stadtfests (wir berichteten) war eine Figur auf einem aus der historischen Stadtmauer ragenden Toilettenrohr.

Bürger hatten die Figur in der Nacht auf Samstag angebracht. Darunter ein großes Plakat mit der Aufschrift "Wie lange sitz’ ich noch voll Trauer?? auf dieser 700-Jahr-Stadtmauer".

Zum Hintergrund: Ein Fachwerkhaus am Marktplatz im Bereich der Badgasse musste vor einigen Jahren abgerissen werden. Doch die historische Stadtmauer von 1276 musste stehen bleiben. Dazu war die Stadt vom Landesdenkmalamt verpflichtet worden. Im Laufe der Jahrhunderte ist an der Mauer viel verändert worden – Ausgänge nach der Ostseite wurden herausgehauen, oder neuzeitliche Backsteine zur Stützung der Mauer eingezogen.

Seitdem das frühere Fachwerkhaus im Bereich der Badgasse abgerissen wurde, besteht dort eine Baulücke, und an der Stadtmauer ragt ein Toilettenrohr aus der Mauer nach oben.

Weil dieser Zustand inzwischen schon einige Jahre anhält, haben Bürger die eigentliche Bestimmung des Rohrs sichtbar gemacht, frei nach Wilhelm Busch: "Hier thront der Mann auf seinem Sitze, entledigt sich der Hafergrütze".