Auf dem Gelände der Gärtnerei Seeger beim Gymnasium sollen Wohnplätze für geistig behinderte Menschen entstehen. Foto: Sannert

Auf Gärtnerei-Gelände entstehen Plätze für Menschen mit geistiger Behinderung. Bebauungsplan wird geändert.

Dornstetten. Auf dem Gelände der Gärtnerei Seeger sollen 22 stationäre Wohnplätze für geistig behinderte Menschen entstehen. So sehen es die Pläne der Schwarzwaldwerkstatt Dornstetten vor.

Um die Voraussetzungen für den Bau dieser Wohnplätze zu schaffen, musste der Bebauungsplan Riedsteige von einem Sondergebiet in ein allgemeines Wohngebiet umgewandelt werden. In ihm enthalten ist eine Fläche für den Gemeinbedarf der Stadt Dornstetten und für das Wohngrundstück Seeger in der Riedsteige 15.

Der Gemeinderat befasste sich in seiner jüngsten Sitzung erneut mit dem Thema und wägte bei der zweiten Änderung die Bedenken und Anregungen von Behörden, sonstiger Träger öffentlicher Belange und eines Anwohners ab. Sebastian Rolfes vom Planungsbüro Eppler erläuterte Anregungen und Stellungnahmen.

Zunächst hatten die Planer an die Ausweisung eines Mischgebiets gedacht. Nun soll es aber ein allgemeines Wohngebiet werden. Das Landratsamt wies darauf hin, dass dies nicht mit dem Flächennutzungsplan übereinstimmt. Es regte ferner an, das Sondergebiet in ein Sondergebiet "Behindertengerechtes Wohnen" umzuändern.

Ein Anwohner der Riedsteige, dessen Wohngebäude in den Bebauungsplan mit aufgenommen wurde, wollte, dass es daraus wieder entfernt wird, und hatte zahlreiche Gründe dafür angeführt. Die Verwaltung bekräftigte in ihrer Stellungnahme jedoch, dass die Aufnahme in das Bebauungsplangebiet keinerlei bauliche Konsequenzen für den Anwohner zur Folge habe. Wegen einer Leitung der Telekom, die an der Grundstücksgrenze verläuft, schlug sie jedoch vor, das Grundstück im Bebauungsplan zu belassen. Der Anwohner regte ferner an, den Eichendorffweg als Zufahrt für das künftige Wohnheim anwohner- und behindertengerecht auszubauen. Doch der Weg ist nicht im Plan enthalten.

Weil es Fragen zu Zufahrt, zu Parkplätzen und zu einem Fußweg durch das Gelände gab, erteilte Bürgermeister Bernhard Haas mit Zustimmung des Gremiums Geschäftsführer Peter Goldinger von der Schwarzwaldwerkstatt, der in der Sitzung anwesend war, das Wort. Er erklärte, dass im oberen Bereich des Grundstücks entlang der Riedsteige 20 Stellplätze entstehen sollen, um die Straße zu entlasten. Es sei zwar schade, einen Bauplatz als Parkraum zu nutzen. Das Parkproblem könne aber kaum anders gelöst werden, da Parkplätze, die zu weit weg liegen, nicht angenommen würden. Von dieser Fläche aus soll ein Fußweg zu den Gebäuden im unteren Grundstücksbereich führen. Deren Erschließung sei jedoch nur über den Eichendorffweg möglich, ist sich Goldinger sicher. Für eine Zufahrt von der Riedsteige her sei das Gefälle einfach zu groß. Stadträtin Christa Dengler (SPD) fragte nach einer behindertengerechten Anbindung an die Stadt. Die gibt es jedoch nicht, räumte der Bürgermeister ein. Die künftigen Bewohner müssten die vorhandenen Gehwege und Straßen benutzen – ganz so, wie die Bewohner der anderen Einrichtungen der Schwarzwaldwerkstatt und der Außenwohngruppen in Dornstetten auch.

Der Gemeinderat stimmte der Bebauungsplanänderung und den einzelnen Anregungen wie vorgeschlagen mehrheitlich zu.