Die Premiere ist geglückt: Viel Beifall erhielt Voice Factory bei ihrem ersten Konzert im Alleingang in der Turn- und Festhalle in Hallwangen. Beim Stadtfest in Dornstetten wird die Gruppe das nächste Mal auf der Bühne stehen. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Erstes Konzert von Voice Factory im Alleingang vor vollem Haus / Akteure ernten Beifallsstürme

Von Doris Sannert

Dornstetten-Hallwangen. Ein volles Haus, gut gelaunte Sänger und Musiker und ein Publikum, das die Bühnenshow am Ende mit Beifallsstürmen und stehenden Ovationen belohnte – besser hätte das erste Konzert von Voice Factory nicht laufen können.

"Save the Night" lautete das Motto der Premierenveranstaltung, für die die Fensterfront der Hallwanger Turn- und Festhalle verhüllt worden war. Als die 18 Frauen mit ihrem Sänger am Abend ihr Eröffnungslied "All praise to thee" anstimmten, war es im Saal nicht nur dunkel, sondern auch recht warm. "Wir freuen uns", bekräftigte Manuel Hiller, der die Moderation übernahm und neben den Titeln auch spontane Programmänderungen und so manche Überraschung ankündigte. Eine davon war das Geburtstagsständchen für eine der Sängerinnen.

Seit Oktober 2014 hat die Gruppe, deren Mitglieder nahezu allesamt zuvor bei den Singspatzen und dem Jungen Chor des Liederkranzes Hallwangen waren, für ihr erstes Konzert im Alleingang geprobt. Unterstützt wurden sie von Dirigent Frank Herrmann, für den es das erste und gleichzeitig auch letzte Konzert mit Voice Factory war, und von einer Band, bestehend aus Patrick Seeger (E-Gitarre), Joshua Lehmann (Klavier), Jonas Kern (Schlagzeug) und David Heieck (E-Bass).

Die Sänger des Liederkranzes hatten beim Kartenvorverkauf geholfen und übernahmen am Konzertabend die Bewirtung der Gäste. Allen dankte Manuel Hiller im Namen der Sänger. Mit "Save tonight" startete das Bühnenprogramm, das allen, wie der Titel schon sagt, in guter Erinnerung bleiben soll. Nach "Last Unicorn" ging es mit Michael Jacksons "Man in the Mirror" fetzig weiter. Dass sie nicht nur hervorragend mehrstimmig mit und ohne instrumentale Begleitung singen, sondern auch richtig gut tanzen können, das bewiesen die Mitglieder des Chors zu "Footloose" und später gleich noch einmal. Mit "Rehab", einem Soul-Song von Amy Winehouse, schlug Voice Factory dann erneut eine ganz andere Stilrichtung ein. Dem Publikum gefiel auch der "Cup Song", bei dem einige der Sängerinnen klatschend und mit Bechern das Lied rhythmisch begleiteten. Beeindruckend war danach "Babayetu", das Vaterunser auf Suaheli, das inzwischen zum Lieblingslied von Voice Factory geworden ist. Nach einer kleinen Verschnaufpause folgte im zweiten Teil das, wie Manuel Hiller betonte, bekannte, nicht ganz einfach zu singende "Sir Duke" von Stevie Wonder. Romantisch ging das Konzert mit "Fields of Gold" und "Just the Way you are", einem Lied aus dem Kinofilm "Pitch Perfect", weiter. Aus ihm stammt auch der Song "Price Tag", den die Gruppe a cappella darbot. "Wir waren zusammen im Kino und haben alle lautstark mitgesungen", ließ der Moderator, der mit einer Soloeinlage glänzte, das Publikum wissen. Sommerlaune versprühte das Lied "Summer Dreaming", bevor der Chor das Publikum auf eine Reise ins heiße "Africa" mitnahm, mitten hinein in eine schwüle Sommernacht, in der es langsam zu regnen beginnt und sich schließlich ein heftiges Gewitter entlädt. Bevor die ersten Töne erklangen, stimmte Voice Factory in der abgedunkelten Halle mit klatschenden Geräuschen, mit Blitzlicht und donnerndem Gehüpfe und Getrampel eindrucksvoll auf das Lied ein. Viel Stimmung verbreitete "Adiemus", ein Lied, für das Karl Jenkins eine eigene Lautsprache erfunden hat, die zwar keinen Sinn ergibt, dafür aber schön klingt. Mit dem letzten Stück – Proud Mary – heizte Voice Factory noch einmal kräftig ein.

Doch ohne Zugaben ließ das begeisterte Publikum die Akteure nicht ziehen. Und so stimmten alle am Ende des rundum gelungenen, zweistündigen Konzerts noch einmal "Africa" an. Mit "Der Mond ist aufgegangen" verabschiedete sich das Ensemble eindrucksvoll, jedoch nicht, ohne Dirigent Frank Herrmann gesanglich Adieu zu sagen. Er bekam auf der Bühne einen Ehrenplatz, und scheinbar nur für ihn sang Voice Factory das Stück "Time of my Life".