In Dornstetten wird die Verschwenkung der Bahnhofstraße mit Nachdruck vorangetrieben. Foto: Schwenk

Im Wurzelbereich des Mammutbaums kommen Baumaschinen zum Einsatz. Sorge um Erhalt.

Dornstetten - Die Verschwenkung der Dornstetter Bahnhofstraße ist in vollem Gange. Doch kommen die Bagger dabei dem mächtigen Mammutbaum zu nah?

Immerhin soll der, trotz der Baumaßnahmen im Wurzelbereich, langfristig erhalten werden. Eine Forderung des Gemeinderats, mit der das Gremium den Verschwenkungs-Kritikern der Bürgerinitiative Bürger für Dornstetten entgegenkam. Die hatten sich für den Erhalt des für den einstigen botanischen Garten charakteristischen Baums stark gemacht.

Dafür nahm man in Dornstetten sogar Mehrkosten in Kauf: Ein eigens eingeschalteter Baumgutachter nahm den Mammutbaum unter die Lupe, überprüfte den Zustand der Krone und den Verlauf der lebenswichtigen Hauptwurzeln. Und legte schließlich in einem mehrseitigen Gutachten dar, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Baum möglichst unbeschadet durch die Bauphase zu bringen. Etwa in Sachen Gehweg. Der sollte ursprünglich über die gesamte Länge parallel zur Straße verlaufen. Doch der Baumexperte winkte ab. Dann, so seine Begründung, rücke der Gehweg zu nah an den Stamm. In Konsequenz soll der zwei Meter breite Gehweg nun im Wortsinn einen Bogen um den Mammutbaum machen: Er wird um den Baum herumgeführt. Zudem, erklärte Bauverwaltungsamtsleiter Alexander Mönch unlängst im Gespräch mit unserer Zeitung, würden die Arbeiten im Bereich des Mammutbaums mit viel Sorgfalt, Aufwand und von Hand erledigt.

Von Hand? Davon, monierte ein Anwohner der Bahnhofstraße in der jüngsten Bürgerfragestunde, könne ja wohl keine Rede sein. Im Zuge der Baumaßnahmen hätten Bagger den Wurzelbereich erst freigelegt und dann wieder zugeschüttet. Das Ganze, laut Anwohner, wenig zartfühlend. Er habe beobachtet, wir freiliegende Wurzeln mit der Baggerschaufel wieder in die Baugrube gedrückt worden seien, anschließend sei diese zugeschüttet und mit einem Rüttler eingeebnet worden. "Wenn man so vorgeht, kann man den Baum auch gleich umsägen. Welche baulichen Maßnahmen werden ergriffen um den Mammutbaum zu schützen? Und weiß die Baufirma davon?"

Tut sie, sagt Bürgermeister Bernhard Haas auf Nachfrage. "Das Gutachten ist der Firma bekannt." Erst diese Woche habe es vor Ort noch eine Besprechung mit den Verantwortlichen gegeben, so der Bürgermeister. "Was geht, wird um den Baum herum in Handarbeit gemacht. Entscheidend ist, dass der Baum nicht nur in einem, sondern auch in fünf Jahren noch steht. Ich bin da relativ ruhig. ich weiß, dass das bestmögliche getan wird, um den Baum zu erhalten." Die Stadt, so Haas, stehe zum Erhalt des Mammutbaums. "Aber es ist auch klar, dass es ganz ohne Bagger und Rüttler nicht geht."