Zwei Vertreter der "Familia Swevia" brachten den Siebtklässlern das Mittelalter näher. Foto: Gymnasium Dornstetten Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Geschichtsunterricht mal anders

Dornstetten. Die Klassen 7 des Gymnasiums Dornstetten erhielten einen besonderen Einblick ins mittelalterliche Leben: Zur Vertiefung und Ergänzung des Geschichtsstoffs kamen zwei Vertreter der "Familia Swevia", einem Verein aus dem Raum Tübingen, der sich besonders mit dem Hochmittelalter befasst, in die Schule.

Fabian Brenker und Maximilian Lemmle, ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums Dornstetten, trugen Kleidung, wie sie die Menschen aus der Zeit um 1200 trugen, und kamen mit den Schülern darüber ins Gespräch, was Kleidung damals im Vergleich zu heute aussagte. Die Aufmachung eines Ritters und eines Knechts waren live zu bestaunen – und besonders die damaligen Hosen, Beinlinge inklusive Bruche (eine Art Unterhose) trafen auf erstauntes Interesse.

Eindrucksvoll eröffnete sich so auch ein Fenster zum mittelalterlichen Leben: Für die faszinierten Schüler ergab sich ein Zusammenhang zwischen der Art des Sich-Kleidens und den Anforderungen des damaligen Lebens, denn weit mehr als heute musste die Kleidung nicht nur den gesellschaftlichen Stand repräsentieren, sondern auch praktisch sein und den Aufgaben und Tätigkeiten, die zu meistern waren, entsprechen.

Auch bei der Waffenkunst wurde der profunden Geschichtserzählung der reale Gegenstand zugesellt: Die Schüler konnten Helm, Kettenhemd, Schwert, aber etwa auch das Stück einer textilen Rüstung (Gambeson), wie sie ein Knecht getragen hatte, anschauen und anfassen.

Auf all ihre Fragen erhielten die Schüler informative und anschauliche Antworten. Immer wieder gab es auch Exkurse zum Früh- und Spätmittelalter, sodass sich nicht nur ein Einblick in die Zeit des Hochmittelalters ergab, sondern auch die Dynamik der Zeit deutlich vor Augen trat.