Wer ist denn hier nun wirklich verrückt? Dem Klinikpersonal fällt es schwer, den Durchblick zu behalten. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

"Ein genial verrückter Coup": Theatergruppe Aach bietet beste Unterhaltung

Von Doris Sannert

Dornstetten-Aach. Früher verkündete der Dorfbüttel Nachrichten. In der Turnhalle war es die Regisseurin der Theatergruppe Aach, Monika Mutz, die, in einen schwarzen Umhang gehüllt, den Gästen von einem spektakulären Raub erzählte und sie damit auf das Stück "Ein genial verrückter Coup" neugierig machte.

Das Stück, das die Gruppe insgesamt drei Mal, einmal in Freudenstadt und zwei Mal in Aach, aufführte, spielt in einer psychiatrischen Klinik. Dort kümmert sich die kompetente Stationsärztin Dr. Anita Neumeyer (Simone Frey) mit ihrer Stellvertreterin Daisy Winkler (Sybille Kroll) und dem "Hausdrachen", Schwester Ines (Uschi Winter), um die Patienten Rudolph Mooshauer (Uli Petermann), der sich für einen berühmten Modezar hält, Klaus Finke (Thommy Berger), der nicht nur aussieht wie Don Quichotte, und Carmen Sauer (Sandra Tippmann), die sich von Außerirdischen verfolgt fühlt. Für Verwirrung sorgt auch Putzfrau Fleur (Neuzugang Denise Tippmann) mit ihren mangelnden deutschen Sprachkenntnissen.

Was das Psychiatrie-Personal nicht weiß: Die drei Patienten geben nur vor, verrückt zu sein, und haben gemeinsam den Diebstahl von Schmuck aus dem Juweliergeschäft neben der psychiatrischen Klinik geplant. Damit der Raub, für den die Sprengung einer Mauer notwendig ist, nicht bemerkt wird, soll das Ganze Samstagnacht während des Feuerwerks bei der 864-Jahr-Feier von Aach über die Bühne gehen. Denn am Ende sind drei Böllerschüsse geplant, wissen die drei Gauner.

Damit es gleichzeitig knallt, muss Rudolph Mooshauers Tochter Katharina (Julia Mast) aber erst noch den genauen Zeitplan aus dem Juwelier Richard Trollinger (Jürgen Mast) herauskitzeln. Dumm nur, dass sie sich gerade erst in den Polizisten Alexander Bachmann (Uli Frey) verknallt hat, der als Nonne verkleidet den polizeibekannten Räuber Rudolph Mooshauer beschattet.

Für Zwischenapplaus und Lacher sorgten bei der Aufführung am Samstagabend nicht nur der Sprachfehler des Juweliers, der sich selbst als "toller Nacasova" bezeichnet und Mooshauer zu erklären versucht: "Sie müssen sich seine Korgen über die Tukunft ihrer Zochter machen!" Auch Putzfrau Fleur hat so ihre liebe Mühe mit der deutschen Sprache und kann nicht begreifen, weshalb Hausmeister Ernst Schmitt (Uwe Abberger) unbedingt eine Birne und damit Obst in die Lampe schrauben möchte, damit sie wieder brennt. Und dann ist da noch Psychiaterin Daisy mit ihrem Schleifchen im Haar, die den vermeintlichen Modezar an sein gleichnamiges Hündchen erinnert und die er ständig mit Hundefutter zu füttern versucht und anweist, Sitz oder Platz zu machen.

Nach einem Wasserrohrbruch kommt dann alles ganz anders, als es eigentlich kommen sollte. Die Klinikleiterin verliebt sich in den geschickten Hausmeister, Putzfrau Fleur in den reichen Juwelier, und der Polizist ist gar keiner, sondern entpuppt sich als Sohn des allseits bekannten Ganoven "Klonker-Karle", der alle miteinander hereingelegt hat – außer Katharina, die mit ihrem Vater und den anderen die Beute teilt und am Ende mit Bachmann vom Flughafen in Musbach aus durchbrennt.

Der Lohn für die Schauspieler, ihre Regisseurin, für Souffleuse Nathalie Frey und Friseurin Isabelle war lange anhaltender Applaus von einem rundum zufriedenen Publikum. Wer Fragen zum ersten Akt richtig beantwortet hatte, der konnte bei der anschließenden Ziehung einen der attraktiven Preise gewinnen. Bewirtet wurden die Gäste in der Turnhalle in Aach vom Schwimmbadverein.