Bahnhaltepunkte: Gemeinderat vertagt Entscheidung zu Park & Ride-Plätzen in Aach und Dornstetten

Zwei Park & Ride-Anlagen sollen im Zuge der neuen Bahnhaltepunkte in Aach und Dornstetten entstehen. Das Planungsbüro Emch und Berger aus Karlsruhe stellte die Planungen im Gemeinderat vor. Nach ausgedehnter Diskussion wurde das Thema vertagt.

Dornstetten. Planerin Bettina Ziller erläuterte die Pläne für eine P&R-Anlage in Aach und eine zweite für Dornstetten im Bereich Heselwiesen.

Fünf Stellplätze in Aach und – je nach Variante – 25 bis 30 in Dornstetten

In Aach sind demnach fünf Auto-Stellplätze, inklusive einem für Rollstuhlbenutzer, vorgesehen. Bedenken hatten die Ratsmitglieder dahingehend, dass die Zahl der Parkplätze nicht ausreichen könnte, was Bürgermeister Bernhard Haas genauso sieht. Außerdem werden Fahrradstellplätze gewünscht. Aus den Reihen der Gemeinderäte wurde vorgeschlagen, die Parkanlage auf der gegenüberliegenden Seite zu bauen. Darüber hinaus solle die Angelegenheit noch im Aacher Ortschaftsrat beraten werden (siehe Info). Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 42 000 Euro. Die Ratsmitglieder waren sich ebenfalls einig, dass auch die Möglichkeit einer späteren Erweiterung dieses Parkanlage in Betracht gezogen werden sollte.

Für den Haltepunkt Heselwiesen in Dornstetten präsentierte die Planerin zwei Varianten. Die erste umfasst 25 Auto-Stellplätze inklusive einem für Rollstuhlbenutzer. Die Anlage wäre barrierefrei und soll mit einer Zu- und einer Ausfahrt ausgestattet sein. Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 280 000 Euro. Die Variante zwei mit nur einer Ein- und Ausfahrt bietet Platz für 30 Autos. Ein Nachteil dieser Alternative ist, dass das Parkdeck in einer Sackgasse endet und dass beim Ausfahren ein Rangieren unumgänglich wäre. Die Kosten liegen deutlich unter der ersten Variante mit 246 000 Euro. Aus Sicht des Planungsbüros bietet die Variante eins mit einer Ein- und einer Ausfahrt mehr Vorteile als Variante zwei und sollte deshalb weiter verfolgt werden.

Bürgermeister Haas informierte, dass die erforderlichen Stellplätze mit je 3000 Euro aus dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz bezuschusst werden können. Diese Förderung entfalle in Aach. Die Ratsmitglieder diskutierten die beiden Vorschläge intensiv und brachten ihre Bedenken vor.

Große Sorge bereitet den Gemeinderäten, dass Fahrgäste sich mit Autos zur Haltestelle bringen lassen, diese Autos die Parkplätze zwar nicht nutzen, aber dennoch Engpässe auf den Parkdecks, speziell bei Variante zwei, verursachen könnten. Auch Vermüllung und Vandalismus bereiten den Räten Sorgen. Bemängelt wurde auch die Lage des Rollstuhlparkplatzes. Der Weg von dort aus zum Haltepunkt sei zu weit und auch zu umständlich, gerade für Menschen mit Handicap.

Bahnhaltepunkt im Bereich Heselwiesen soll "Dornstetten" heißen

Einigkeit herrschte darüber, dass der neue Bahnhaltepunkt im Bereich Heselwiesen den Namen "Dornstetten" tragen soll. Bürgermeister Haas verwies darauf, dass das Parkdeck fertig sein sollte, wenn der Bahnbetrieb an dieser Haltestelle aufgenommen wird, das könnte bereits 2018 sein. Für die Ratsmitglieder war völlig unverständlich, weshalb das Planungsbüro für die Parkanlagen keinerlei Querschnittspläne vorgelegt hatte, aus denen der Höhenverlauf des Geländes ersichtlich ist. Rund eine Stunde umfangreicher Debatte führte zu dem Ergebnis, dass das Büro Emch und Berger die Pläne überdenkt und überarbeitet.

Der Ortschaftsrat von Aach befasst sich am Montag, 24. Juli, ab 19.30 Uhr in öffentlicher Sitzung im Sitzungssaal des Rathauses unter anderem mit dem Thema Parkplätze am Bahnübergang. Außerdem stehen die Bürgerfragestunde, ein weiteres Baugesuch und aktuelle Vorhaben auf der Tagesordnung.