Der Bahnübergang in Aach wird umgebaut. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushalt: Für 2016 hat sich die Stadt Dornstetten ein ehrgeiziges Investitionsprogramm vorgenommen

Von Regina Schwenk

2016 will die Stadt Dornstetten die Ärmel hochkrempeln und – so Bürgermeister Bernhard Haas bei der Einbringung des Haushaltsentwurfs – "richtungsweisende Investitionen anpacken". Was nicht ohne neue Schulden abgehen wird.

Dornstetten. Auf der Agenda steht unter anderem die Grundschule Dornstetten. Dort erzwingt der Ganztagsbetrieb unter anderem den Anbau einer Mensa, zudem muss das bestehende Schulgebäude saniert werden. Unterm Strich werden sich die Baumaßnahmen auf über zwei Millionen Euro summieren, hinzu kommen weitere 400 000 Euro für den angestrebten Energieverbund zwischen Stadthalle und Grundschule. Die Kernsanierung des Werkraums im Schulzentrum schlägt mit rund 330 000 Euro zu Buche, für die unterhalb der Riedsteighalle geplante Leichtathletikanlage werden 185 000 Euro fällig.

In Aach steht die 530 000 Euro teure Sanierung der Turn- und Festhalle an. Inklusive eines Anbaus, der den bestehenden Küchenbereich erweitern soll. Zudem soll der Teilort das lang ersehnte Neubaugebiet bekommen. In bester Aussichtslage im zwischen Dornstetten und Aach gelegenen "Kreuz". 600 000 Euro hat die Stadt insgesamt für den Ankauf von Grund und Boden ins Planwerk eingestellt, der Großteil wird ins geplante Neubaugebiet fließen.

In Dornstetten selbst will man sich an den zweiten Ausbauabschnitt der Schönauerstraße machen. 748 000 Euro sind dafür vorgesehen.

Ein weiterer Kostenpunkt liegt in Hallwangen: Dort steht wahlweise der Neubau oder die Sanierung des Kindergartens an. Rund 1,53 Millionen Euro hat die Stadt dafür in ihrer bis 2019 reichenden mittelfristigen Finanzplanung vorgesehen. Dort finden sich unter anderem auch die beiden Haltepunkte (eine Million) und der Bahnübergang in Aach (250 000 Euro), die Sanierung von Stadthalle (775 000 Euro, Teilfinanzierung), Oberem Torhaus (700 000 Euro) und Gymnasium (468 000 Euro).

Zudem hat die Stadt Mitte des Jahres eine Entwicklungsoffensive gestartet. Gemeinsam "mit der Bevölkerung, mit Vereinen und anderen Organisationen wollen Gemeinderat und Verwaltung wichtige Weichen für die Zukunft stellen", so Haas. Die Zielsetzung: Das Städtle soll attraktiv bleiben. Laut Bürgermeister werden Mitte des kommenden Jahres erste Ergebnisse vorgestellt. Umsonst werden diese wohl nicht zu haben sein.

Mut präge Haushaltsentwurf und mittelfristige Finanzplanung, betonte denn auch Bürgermeister Bernhard Haas. Ohne neue Schulden sei dies nicht zu machen. Allein um den Haushalt 2016 Ausgleichen zu können, brauche es Kredite in Höhe von zwei Millionen Euro. Auf die hohe Kante kann die Stadt nicht zurückgreifen, die allgemeine Rücklage liegt seit Jahren nur knapp über der vorgeschriebenen Mindesteinlage. Zu Gute komme der Stadt die Niedrigzinsphase und der Schuldenabbau der vergangenen Jahre, erläuterte der Bürgermeister.

Nichtsdestotrotz heiße es aufzupassen, strich Haas heraus. Denn der im Verwaltungshaushalt zu erwirtschaftende Überschuss liege lediglich um 390 000 Euro über der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestsumme und deutlich unterm Schnitt der Vorjahre. Größter Aktivposten der Stadt ist mit vier Millionen Euro der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer. Gefolgt von der Gewerbesteuer, die voraussichtlich drei Millionen ins Stadtsäckel spülen wird.

Mit rund 22,7 Millionen Euro liegt das Gesamtvolumen des Haushaltsplanentwurfs 2016 annähernd auf Vorjahresniveau. Davon verteilen sich 17,26 auf den Verwaltungs- und 5,44 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. Im Januar wird der 197-Seiten Entwurf beraten.