Mit Planer Ulrich Fechner sahen sich Stadtverwaltung, Gemeinderat und SG-Vorstand den Kunstrasenplatz am Teichweg in Dornstetten genauer an. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunstrasenplatz: Dornstetter Gemeinderat beauftragt Verwaltung mit Zuschussantrag für 2018

Nach 16 Jahren intensiver Nutzung ist der Kunstrasenplatz am Teichweg in Dornstetten in schlechtem Zustand. Die Sportgemeinschaft hatte sich deshalb an Stadtverwaltung und Gemeinderat gewandt und um eine Komplettsanierung gebeten.

Dornstetten. Vor vier Jahren hatte sich der Gemeinderat schon einmal intensiv mit dem Thema befasst. Durch Senkungen im Erdreich rund um das angrenzende Regenüberlaufbecken gab es auf dem Spielfeld immer mehr Unebenheiten, die nicht nur das Fußballspiel erschwerten, sondern ein Verletzungsrisiko auch für andere Nutzer darstellten. Am Ende hatte sich das Gremium für eine kleine Lösung und gegen eine Komplettsanierung entschieden. Doch schon damals war klar: Diese wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.

2014 wurden lediglich die Unebenheiten in der Tragschicht ausgeglichen. Denn Verwaltung, Gemeinderat und Planer befürchteten weitere Absenkungen im Erdreich. Diese seien in den vergangenen Jahren ausgeblieben, erklärte Ulrich Fechner vom Planungsbüro Gfrörer Stadträten und SG-Vorstandsmitgliedern, die der Einladung der Stadtverwaltung gefolgt waren und sich vor der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend den Kunstrasenplatz bei einem Vor-Ort-Termin anschauten.

"Der Platz ist in einem schlechten Zustand", sagte Fechner. Durch die intensive Dauernutzung durch die SG, durch Schulen, Behinderteneinrichtungen und private Nutzer, denen der Platz quasi rund um die Uhr zur Verfügung stehe, sei der Flor stark abgetragen. Hinzu kämen leichte Senkungen im Millimeterbereich. Dies bestätigt der SG-Vorstand. "Der Platz ist fertig", sagte Matthias Wennagel. Ein bis zwei Mal pro Woche trainiere die Sportgemeinschaft auf dem Kunstrasenplatz, der auch von Aacher und Hallwanger Vereinen genutzt werde. Wennagel bezeichnete den Belag gar als gesundheitsschädlich. "Anfangs waren wir mit dem Platz zufrieden, doch nun hat er einfach sein Lebensende erreicht."

Laut Fechner muss bei einer Komplettsanierung der Kunstrasen in Bahnen abgetragen und auf die elastische Tragschicht darunter eine Ausgleichsschicht aufgetragen werden, bevor neue Kunstrasenbahnen verlegt werden könnten. Danach müsse man noch Quarzsand und Granulat einarbeiten. Die Kosten bezifferte Fechner auf rund 271 000 Euro. In diesem Angebot sind über 23 000 Euro für 30 Tonnen ummanteltes Granulat enthalten. Anders als das bisherige, das aus schwarzem Recyclingmaterial bestehe und aus dem bei starker Hitze Dämpfe entweichen könnten, liege der Preis für eine Tonne statt bei rund 400 Euro bei etwa 750 Euro. Noch teurer sei neues Material, bei dem der Preis pro Tonne jedoch bei rund 1400 Euro liege, erklärte Fechner. Nach Abwägung der Vor- und Nachteile plädiere er für den Mittelweg. Das ummantelte Material einzubauen sei gängige Praxis. Es sei auch schon in Hallwangen verwendet worden.

SG wünscht sich für ihre Fußballer höheren Flor

Diskussionen gab es in der anschließenden Sitzung auch zum Belag. Die SG wünscht sich für ihre Fußballer einen höheren Flor. Stadträtin Pascale Peukert (FW/CDU) wollte wissen, wie es mit anderen Sportarten, beispielsweise mit Hockey, aussehe. Bevor man sich für eine Florhöhe entscheide, so Peukert, sollte die künftige Nutzung mit allen Beteiligten abgeklärt werden, forderte sie. Joachim Kumm (SPD) fragte nach Zuschüssen. 60 000 oder 70 000 Euro aus dem Sportstättenprogramm des Landes könnten es laut Kämmerer Jochen Köhler schon sein. Doch um überhaupt einen Zuschuss zu erhalten, muss erst einmal ein Antrag gestellt werden. Und nur um den ging es genau genommen in der Sitzung. Der Gemeinderat war sich einig und beauftragte die Verwaltung damit, einen sogenannten Zuwendungsantrag für 2018 zu stellen.

Mit dieser Entscheidung fiel indirekt auch die Grundsatzentscheidung für eine Komplettsanierung des Kunstrasenplatzes. Wann und wie diese erfolgen soll, blieb allerdings offen. Der Gemeinderat wird sich mit Detailfragen also noch einmal befassen müssen. Laut Bürgermeister Haas kann eine Umsetzung im kommenden Jahr aber eng werden, da nach dem Zuschussbescheid, der voraussichtlich im Frühjahr erfolgt, die Maßnahme ja noch ausgeschrieben werden müsse.