Auskunft zu den beantragten Schuletats gaben in der jüngsten Sitzung des Dornstetter Gemeinderats (von links): sitzend Realschule-Rektor Uwe Kretzschmer und Werkrealschul-Rektor-Norbert Schatz, stehend Torsten Uhlig von der Horber Firma Conetis, der für die Betreuung der Schulnetzwerke zuständig ist, und Michael Mania, Rektor am Gymnasium. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushalt: Dornstetter Räte segnen Schuletats ab / FW/CDU-Fraktion drängt auf Kompromiss

Mit den Etats der städtischen Schulen hat sich der Dornstetter Gemeinderat befasst. Neben Investitionen wie dem Neubau der Ganztags-Grundschule mit 1,1 Millionen Euro und der Sanierung des Altbaus mit 325 000 Euro steht auch die Sanierung des Werkraums im Schulzentrum mit 85 000 Euro an.

Dornstetten. Was die Neu- und Ersatzbeschaffungen anbelangt, hatten die vollzählig erschienenen Rektoren Server, Rolltafeln, Nähmaschinen, Schülertische und -stühle, Computer, Sitzgruppen für den Flur sowie verschiedene Schränke aufgelistet. Allen Wünschen konnte das Gremium in Anbetracht der angespannten Haushaltslage allerdings nicht entsprechen.

Besonders schwer damit tat sich die Fraktion der Freien Wähler/CDU. So forderte sie beim Haushaltsansatz der Realschule, die beantragte Summe für die Medienausstattung von 12 250 auf 8000 Euro zu reduzieren und bat um nähere Informationen zur Notwendigkeit eines neuen Servers im Schulzentrum.

Wie der Rektor der Werkrealschule, Norbert Schatz, ausführte, laufen im gesamten Schulnetz sämtliche der mehr als 50 Schülercomputer über einen veralteten Server. Updates sind nicht mehr möglich, von daher sprach er sich eindringlich für die Umstellung auf einen neuen Server aus. Torsten Uhlig von der Horber Firma Conetis, für die Betreuung der schulischen Netzwerke zuständig, ergänzte diese Ausführungen mit fachlichen Informationen: Nur durch einen neuen Server könne die Linux-Musterlösung – und damit auch die neuen Lerninhalte – im Schulzentrum umgesetzt werden.

Gemeinderat Rolf Straub (Freie Bürger) wollte hingegen diese beantragte pauschale Kürzung nicht so einfach hinnehmen und bat die Kollegen der FW/CDU-Fraktion darum, die "Streichliste" zu begründen. Vorsorglich unterstrich Rektor Schatz nochmals die Notwendigkeit der beantragten Medien: "Unsere Aufgabe ist es, Mittel zu beantragen, um einen effektiven Unterricht zu gewährleisten." An einem Beispiel präzisierte er diese Notwendigkeit: Weil sich nicht mehr als zwei Schüler an eine Nähmaschine setzen könnten, müssten vier zusätzliche Nähmaschinen angeschafft werden, damit der Unterricht stattfinden könne.

Nach einer von der Fraktion der Freien Wähler/CDU beantragten Sitzungspause, in der der Kürzungsantrag intern nochmals diskutiert wurde, fand sich nach längerer Diskussion eine Mehrheit für den Kompromissvorschlag: Der Antrag der Freien Wähler/CDU-Fraktion auf Kürzung der Medienausstattung wird zurückgezogen, dafür fallen aber die mit 6000 Euro veranschlagten Sitzbänke im Flur weg. Zumal Sitzbänke, wie Fraktionssprecherin Pascale Peukert ausführte, "nicht unbedingt etwas mit dem pädagogischen Auftrag der Schule zu tun haben". Und weil, so verkündete sie den festen Wille ihrer Fraktion, unter den gegebenen Bedingungen Einsparmöglichkeiten genutzt werden sollen.

Was die pädagogische Bedeutung von Sitzbänken in einer Schule anbelangt, hatte allerdings Joachim Kumm (SPD) eine völlig andere Sichtweise: "Sitzbänke sind wichtig für die individuelle Förderung, und daher gehören sie mit zum pädagogischen Konzept einer Schule".

Da sich allerdings Realschulrektor Uwe Kretzschmer mit der Streichung dieses Etatpostens einverstanden zeigte und erklärte, dass die benötigten Bänke dann nach Möglichkeit aus dem Schuletat bezahlt werden, stimmte das Gremium letztlich den vorgelegen Schulhaushalten zu.