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Barfuss-Park in Dornstetten hat für junge und alte Füße unterschiedlichste Anregungen parat.

Dornstetten - Wolken hat der Barfuss-Park in Dornstetten-Hallwangen leider noch nicht im Angebot. Doch entlang der Strecke warten jede Menge anderer Untergründe und Materialien, die Besucher mit bloßen Füßen erkunden können.

Wer sich und seinen Füßen einmal einen ganzen Tag lang gezielt etwas Gutes tun möchte, für den könnte der Barfuss-Park in Dornstetten-Hallwangen (Kreis Freudenstadt) ein interessantes Ausflugsziel sein. "Gehen Sie barfuß!", heißt es ohne viel Umschweife in der Info-Broschüre. Dabei muss es nicht einmal in erster Linie die Liebe zum eigenen "Fundament" sein, die einen dazu veranlasst, diesen Ort aufzusuchen, an dem – wie die Broschüre wirbt – "unten ohne" Programm ist.

Auch, wer lediglich durch Vernunftargumente zu einem Ausflug zu bewegen ist, wird sich den Zündschlüssel umdrehen hören: "Das Barfußlaufen", heißt es im Wikipedia-Eintrag zu Dornstetten, werde "gezielt als Naturheilmittel gegen Venenleiden eingesetzt". Na also. An Sinnesmenschen ist ebenso gedacht: "Fühlen Sie kalt, warm, feucht, trocken, angenehm, anregend", wirbt der Prospekt. Die Krönung: "Genießen Sie das sanfte Kribbeln an den Sohlen, wie nach einer Fußreflexzonenmassage".

In Dornstetten-Hallwangen angekommen, gibt es dann schon vor dem Betreten des Barfuss-Parks einen Grund zur Freude: Es kostet offiziell keinen Eintritt. Das ist allen voran den Spenden zu verdanken, durch die der Barfuss-Park in Schuss gehalten und immer wieder modernisiert werden kann. "Fast jede Saison war was Neues mit dabei", sagt Jan Gaiser von der Dornstetter Tourist-Information. Seit dem Jahr 2000 gibt es den Barfuss-Park. Gerade seien viele Stationen ersetzt und erneuert worden. "Es gibt am Weg entlang eine Trampolin-Strecke", meint Gaiser, nach der jüngsten Anschaffung gefragt.

Seit vergangenem Jahr können sich Besucher auf einem Abschnitt parallel zu dem mit Rindenmulch ausgelegten Rundweg auch hüpfend und federnd fortbewegen. Insbesondere Kinder dürften sich an dieser Station länger aufhalten wollen. Ebenso starken Zuspruch könnte das "herrliche Matschbecken" erfahren, das schon gleich zu Beginn des Rundweges wartet.

In sechs Kategorien lassen sich die weit mehr als 20 Stationen untergliedern, die die 2,4 Kilometer lange Hauptstrecke durchsetzen. Dies wären zum einen diverse Erlebniselemente, wie etwa die Dschungel-Hängebrücke.

Was an archäologischen Stätten verboten ist, darf in Dornstetten jeder

Dann Holz-Etappen wie ein Balancier-Lattenrost oder ein Kantholzsteg. Weiterhin wären da Quadratrasenpflaster, auf denen man zwar das Kitzeln der Grashalme genießen kann, jedoch beim Hüpfen weniger Federung erfahren wird als auf dem Trampolin.

Was an archäologischen Stätten tabu ist, geht im Barfuss-Park Dornstetten bedenkenlos: übers Mosaikkleinpflaster schlurfen – Kategorie, übrigens, "fester Stein". Unter die Rubrik "Wasser" fallen neben besagtem Matschbecken noch ein Teich und ein Becken zum Arme eintauchen. Die mit Abstand größte Vielfalt wird man allerdings in der Sparte "lose Teile" finden.

Wie auf den Kanaren, auf Hawaii, dem Ätna, wahlweise dem Popocatepetl kann sich fühlen, wer mit seinem großen Zeh Kreise in der Grube mit den Lavasteinen malt. Wer’s poetisch mag, tanzt über die Glasscherben. Einziger Wermutstropfen für Fakir-Aspiranten: abgerundet. Den "Scherbenhaufen" umgeht, wer sich für die kürzere Eingewöhnungsrunde von 1,4 Kilometern Länge entscheidet.

Doch ist ohnehin davon auszugehen, dass ein Besuch des Barfuss-Parks zu einer Wiederholungstat animieren könnte. Dafür sind nicht zuletzt die vielen Führungen verantwortlich, die das Dornstetter Kulturamt im Programm hat.

Vom Mundart-Spaziergang über die Variante inklusive Gehirnjogging bis hin zu Achtsamkeitsübungen für die innere Balance. Es ist mit Sicherheit für jeden Geschmack etwas darunter. Wer dennoch enttäuscht, unzufrieden und missmutig zurückbleibt, kann am Ende eines verkorksten Nachmittages im Dornstetter Barfuss-Park zumindest eines tun: den Blähton traktieren.