Von der Sozialarbeit an den Dornstetter Schulen berichtete Sabine Heim im Gemeinderat. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulsozialarbeit: Sabine Heim berichtet von ihrer Arbeit / Einzelfallhilfen nehmen meiste Zeit in Anspruch

Von Doris Sannert

Seit September ist Sabine Heim als Schulsozialarbeiterin neben Grund-, Werkreal- und Realschule Dornstetten auch für die Grundschule Aach zuständig. Dass ihr Beschäftigungsumfang gleichzeitig erhöht wurde, war die richtige Entscheidung.

Dornstetten. Das Aufgabengebiet der Schulsozialarbeiterin ist weit gestreut. Davon konnte sich der Gemeinderat überzeugen. Ihm trug Sabine Heim einen umfassenden Bericht über ihre Arbeit vor. "Auch mit 60 Prozent ist es immer noch eine Herausforderung, der Arbeit gerecht zu werden", sagte Heim, die seit 2009 mit der Schulsozialarbeit in Dornstetten betraut ist.

Während es bei jüngeren Schülern eher um das Sozialverhalten an sich gehe und um das Einhalten von Regeln, um Konsequenzen aber auch um Aggressionen und Medienverhalten, sei das Verhalten der älteren hauptsächlich vom Erwachsenwerden und der beruflichen Orientierung geprägt. Wählen ab 16 Jahren sei hier ein Thema gewesen. Ein anderes drehte sich um die Gewalt in Liebesbeziehungen, um Selbst- und Fremdbestimmung, verbunden mit den Fragen "Wo kippt die Beziehung?", "Wann muss ich mir Hilfe holen?" und "Wo bekomme ich sie?".

Ein immer wiederkehrendes Thema: Rechte und Pflichten. Datenschutz, das Fernmeldegeheimnis, der Umgang mit Handys und dem Internet führten oft zu Problemen, weiß die Schulsozialarbeiterin. Etwa dann, wenn Bilder oder Informationen von anderen eingestellt oder weitergeleitet werden. Bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund komme hinzu, dass sie teilweise andere Wertvorstellungen haben als ihre Eltern. Um den Schülern bei ihren Problemen aber auch im Umgang miteinander zu helfen, arbeitet die Schulsozialarbeiterin eng mit den Lehrkräften der Schulen, mit Eltern und Behörden zusammen.

In ihrem Bericht ging Sabine Heim auch auf die Vorbereitungsklasse am Schulzentrum ein, in der derzeit 19 Schüler Deutsch lernen. "Es ist ein Kommen und Gehen", beschrieb sie die schwierige Situation, die auch entstehe, weil es vielen Neuen allein schon schwer falle, die Schulregeln einzuhalten. Die drei Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Prävention, Intervention und Vernetzung. Den meisten Raum nehmen die Einzelfallhilfen ein, zu denen auch Gespräche in kleinen Gruppen gehörten. Diese seien nötig, so Heim, um die Probleme der Schüler zu lösen, gefolgt von Gesprächen mit der ganzen Klasse, mit Lehrern und Eltern.

Ihr Ziel sei es, so Sabine Heim, das friedliche Zusammenleben zu fördern. "Wenn ich das unterstützen kann, bin ich froh", sagte sie und meinte am Ende: "Wenn dabei auch noch herauskommt, dass Lebensfreude und Schule kein Widerspruch sind, dann bin ich glücklich!"

Stadtrat Martin Schwenk (Freie Wähler/CDU) wollte wissen, ob es unterschiedliche Problemstellungen zwischen der Grundschule Aach und der größeren Grundschule in Dornstetten gibt. Von Sabine Heim kam dazu ein klares "Nein". "Kleinere Schule heißt nicht gleich heile Welt, und große Schule heißt nicht gleich böse Welt", gab sie ihm zur Antwort.

Christa Dengler (SPD) beschäftigte die Frage, ob Cybermobbing an den Dornstetter Schulen ein Thema sei. Je mehr Handys und Smartphones benutzt werden, umso mehr Probleme gebe es, wusste die Schulsozialarbeiterin. "Die Medienthemen haben zugenommen", unterstrich Heim, die hier auch die Eltern in der Pflicht sieht. "Wir müssen die Kinder befähigen, die Medien gut zu nutzen", fordert sie.

Für Bürgermeister Bernhard Haas war nach dem Bericht der Schulsozialarbeiterin klar: "Der Beschluss, uns darauf einzulassen, war richtig – auch der, auf 60 Prozent zu erhöhen." Auch im Namen des Gemeinderats dankte er Sabine Heim für ihre engagierte Arbeit an den Dornstetter Schulen. Diese gab den Dank sogleich an die Schulen weiter und attestierte der Zusammenarbeit ein "sehr gut".