Die Kandidaten auf der SPD-Liste (von links): Klaus-Peter Dörfling, Christoph Dengler, Sandra Kaupp, Hans Lambacher, Christa Dengler, Joachim Kumm und Frank Engelmann Foto: SPD-Ortsverein Foto: Schwarzwälder-Bote

SPD-Kandidaten sind bei Kreisel und Bahnhofstraße aber unterschiedlicher Meinung

Von Sylvia Wiegert

Dornstetten. Die Reizthemen, die bei der Bürgerversammlung am 29. April besprochen werden sollen, sind für ihn eigentlich nicht strittig, dennoch hält er den regelmäßigen Austausch mit den Bürgern für wichtig: SPD-Stadtrat Joachim Kumm hat in Sachen Bahnhofstraßenverschwenkung und Kreiselbau seine eigene Linie – auch innerhalb der Dornstetter SPD.

Das Container-Gelände in der Bahnhofstraße sei "ein Schandfleck" in der Stadt, und Dornstetten brauche dringend einen Drogeriemarkt, sagt Kumm im Gespräch mit unserer Zeitung. Deshalb wünscht sich der SPD-Stadtrat, der als Einziger der bisher amtierenden Fraktion wieder zur Wahl antritt, eine zügige Umsetzung der geplanten Verschwenkung der Straße. "Mir ist es wichtig, dass der Mammutbaum in der Bahnhofstraße erhalten werden kann und dass nach den Bauarbeiten neue Bäume gepflanzt werden", sagt Kumm und mahnt mit Blick auf die Kritiker des Projekts: "Wir haben in der Vergangenheit keinen Investor gefunden, der das Gelände vernünftig überplant hätte."

Auch zum geplanten Bau des Kreisverkehrs in der Tübinger Straße hat Kumm eine klare Meinung: Die Gutachten zeigten eindeutig eine Verbesserung der Verkehrssituation durch den Kreisel, auch wenn die Situation nicht optimal sei. "Ich vertraue den Planern, dass sie dennoch den Kreisverkehr vernünftig bauen", meint der Stadtrat. Diese Ansichten teilen aber durchaus nicht alle in der Partei: "In der SPD gibt es zu diesen beiden Themen divergente Meinungen", beschreibt Kumm die internen Diskussionen.

Mehr Einigkeit dürfte bei den sieben SPD-Kandidaten für die Kommunalwahl am 25. Mai hingegen bei anderen politischen Baustellen herrschen. Etwa bei der Jugendarbeit: Sie nimmt im Wahlprogramm der Sozialdemokraten einen hohen Stellenwert ein und findet sich bei vielen Forderungen der SPD wieder, etwa bei der Einrichtung eines Jugendgemeinderats, dem Ausbau der Schulsozialarbeit für alle Schularten und der Schaffung einer Stelle für einen Wirtschafts- und Sozialbeauftragten, der auch die Jugendarbeit vernetzen soll. "Wir müssen den Jugendlichen eine Plattform bieten, damit sie ihre Wünsche, Ansichten und Ansprüche artikulieren zu können", sagt Kumm auch mit Blick auf die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre. Der Jugendgemeinderat, den die SPD für Dornstetten schaffen will, könnte laut Kumm beratendes Gremium für den Gemeinderat sein, gegebenenfalls auch mit eigenem Budget.

Was die Schulpolitik anbelangt, hält die SPD am Grundschulstandort im Zentrum und an der Einführung einer Gemeinschaftsschule fest. Nach dem "Nein" der Realschule zum Gemeinschaftsschulprojekt könnte sich Kumm auch einen erneuten Vorstoß in Sachen Verbundschule vorstellen, mit der langfristigen Option, sich in Richtung Gemeinschaftsschule zu entwickeln.

Klare Haltung auch in Sachen Bahnhaltestellen: Die Haltepunkte Aach und Heselwiesen neu sollen rasch umgesetzt werden. Auf die Einbeziehung aktiver Bürger und ihrer Ideen setzen die SPD-Kandidaten bei der Belebung der Innenstadt. Workshops und Arbeitskreise sind für sie dabei Optionen, um Vorschläge zu sammeln. Stadtrat Joachim Kumm liegt vor allem auch die Belebung des Marktplatzes am Herzen: "Ich persönlich wünsche mir hier wieder mehr Veranstaltungen, Konzerte und Marktstände."