Für besondere Verdienste wurden Frank Rüdger (Dritter von links), Dietmar Schwarz (Dritter von rechts) und Wilhelm Schmelzle (rechts) im Rahmen der Versammlung geehrt. Fotos: Eberhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach dem Krisenjahr 2013 segelt Feuerwehr in ruhigerem Fahrwasser / Ehrungen und Beförderungen

Von Tina Eberhardt Dornstetten. Die einen sehen die Feuerwehr schon wieder in ruhigem Fahrwasser. Die anderen hoffen noch, dass sie dort rasch wieder hinkommt. Denn auch wenn die Hauptversammlung ruhig ablief, die Wehrleute blickten auf ein schwieriges Jahr zurück. Am Verharren in Details lag bei der Versammlung im Bürgersaal niemandem. "Ich denke, wir sind auf dem Weg nach oben", blickte Kommandant Markus Franz auf das vergangene Jahr zurück. 54 Wehrleute, darunter vier Frauen, leisten derzeit ihren Dienst bei der Feuerwehr Dornstetten. In der Jugendabteilung stehen 16 Jugendliche in Ausbildung. 46 Mal musste die Feuerwehr im vergangenen Jahr zu verschiedensten Einsätzen ausrücken, und für die allseits grassierende Personalknappheit hatte die Feuerwehr einen engagierten Mitstreiter in Bürgermeister Bernhard Haas gefunden.

Dieser schilderte den Geschäftsleitungen der örtlichen Betriebe die Situation, und in Kürze sollen Gespräche mit Kommandant Franz stattfinden, um die Tagesbereitschaft in Dornstetten durch Feuerwehrleute aus Unternehmen zu verstärken. Doch die unmittelbar zurückliegenden Krisenzeiten zogen sich leise und kontinuierlich durch die Berichte. Nach turbulenten Personalwechseln hatte es viel Umstellungsbedarf bei der Feuerwehr in Dornstetten gegeben. Kommandant Markus Franz bedauerte außerdem ein ihm unverständliches Konkurrenzdenken zwischen den Feuerwehrleuten, das sich in teils missmutigen Äußerungen über Einsatzplanungen zeige. "Geht es hier um Macht und Daseinsberechtigung?", fragte Franz und mahnte: "Letztlich geht es um die Sache: Rettung und Hilfe leisten." Gemeinderat und Gemeindeverwaltung lud Franz ein, bei Fragen stets das direkte Gespräch zu suchen. "Denn eines ist klar: Die Geschichten, die auf der Straße erzählt werden, sind doch meist ganz anders."

Seit diesem Jahr steht die Abteilung Dornstetten unter der kommissarischen Leitung von Eduardo Goncalves. Auf dessen ausdrücklichen Wunsch hin wurde der Jahresbericht aber nochmals von Dornstettens Hauptamtsleiter Oliver Zwecker verlesen. Zwecker hatte die ihm fremde Feuerwehr-Abteilung 2013 nach den personellen Umbrüchen in einer Notfallentscheidung übernommen und bis Ende vergangenen Jahres nach besten Möglichkeiten geführt. "Es hat allen viel abverlangt", hielt Zwecker einen verhaltenen Rückblick, den er mit einem Dank an die anwesenden Mannschaften beendete. "Ihr habt Feuerwehr gelebt, so gut Ihr konntet." Fröhlicher sah es hingegen in Aach aus. Markus Franz, der dort zugleich Abteilungskommandant ist, sprach erfreut von einem "hohen Ausbildungsstand" der 19 Feuerwehrangehörigen. Besonders stolz blickt man in dem Teilort auf insgesamt 15 Atemschutzträger. Auch in der Jugendfeuerwehr Dornstetten läuft es ordentlich. "Ich bin stolz auf Euch", lobte Jugendwart Dieter Stahl die anwesenden Jung-Feuerwehrleute, die im vergangenen Jahr erfolgreich an Leistungsprüfungen teilgenommen hatten. Stahl selbst hatte beschlossen, die Jugendleitung nun "in jüngere Hände abzugeben". Künftig wird der Nachwuchs von Michael Liedtke geführt. Der Kassenbericht verlief mit lobenden Worten und ohne Beanstandungen. Die nachfolgenden Entlastungen, beantragt von Bürgermeister-Stellvertreterin Pascale Peukert, wurden einstimmig erteilt. Peukert sicherte der Feuerwehr die Unterstützung der Gemeinde zu und bedauerte zugleich, "dass wir in der Vergangenheit Probleme nicht früher erkannt und bewältigt haben". Kreisbrandmeister Frank Jahraus schließlich machte der Feuerwehr mit motivierenden und lobenden Worten Mut. "Die Feuerwehr Dornstetten ist wieder in ruhigem Fahrwasser." Von der ausgezeichneten Einsatzarbeit hatte sich der Kreisbrandmeister wiederholt persönlich überzeugt. Die Mannschaftsstärke von 54 Mann findet Jahraus zwar "ein bissle wenig", doch die Beteiligten seien bemüht, hier Abhilfe zu schaffen. Und was die Zukunft der Feuerwehr Dornstetten angeht, ist Jahraus guter Dinge: "Wo es jetzt noch etwas eckt, kriegt man das auch noch in den Griff."