Die Grundschule Dornstetten kann bleiben, wo sie ist. Das hat der Rat nun beschlossen. Foto: Sannert

Rat entscheidet sich gegen Neubau und für Verbindungsbau zwischen Schule und Stadthalle.

Dornstetten - Die Grundschule Dornstetten bleibt, wo sie ist. Damit hat sich der Rat gleichzeitig gegen einen Neubau und für einen Anbau an das Gebäude in der Stadtmitte ausgesprochen – allerdings nicht auf dem Hiller-Platz, sondern zur Stadthalle hin.

Seit einem Jahr gibt es an der Dornstetter Grundschule ein offenes Ganztagsangebot. Waren es anfangs noch 39 Schüler, so nehmen inzwischen 50 Grundschüler das Ganztagsangebot an der Grundschule wahr, ließ Hauptamtsleiter Oliver Zwecker in der Sitzung am Dienstagabend Stadträte, Ortsvorsteher und Zuhörer wissen. Höchste Zeit also, die im Antrag bereits aufgeführten, aber noch fehlenden Räumlichkeiten schnellstmöglich zu schaffen.

Ein Neubau beim Schulzentrum würde die Stadt rund fünf Millionen Euro kosten, hatten Matthias Schneider und sein Team von Kiefer Architektur ausgerechnet. Alternativ dazu sollte er Pläne für einen Anbau auf dem Hiller-Platz ausarbeiten. Ungeachtet der hohen Kosten für den Neubau hatten sich Vertreter von Schulen und Gemeinderat bereits im Vorfeld am "Runden Tisch Schulentwicklung" für den Erhalt der Grundschule am derzeitigen Standort ausgesprochen. Dabei waren die zentrale Lage und die Nähe zu Hallenbad und Sporthalle ausschlaggebend.

Bürgermeister Bernhard Haas erklärte dies in der Sitzung so: "Unser Grundsatz ›kurze Beine – kurze Wege‹ gilt in Dornstetten nicht nur für den Kindergarten, sondern auch für die Grundschule."

Diplom-Ingenieur Schneider hatte den Auftrag erhalten, Pläne für die Erweiterung der Grundschule auszuarbeiten. Gefordert war ein 60 Quadratmeter großer Speiseraum, eine Schulküche, ein Kreativraum, ein Ruhe- und Leseraum sowie Besprechungszimmer und ein Materialraum, dazu Toiletten, Flure, ein Lager und ein Putzmittelraum. Für eine Schulerweiterung kam, auch wegen der frei werdenden Hausmeisterwohnung in der Stadthalle, nicht nur der Hiller-Platz in Betracht. Es entstand die Idee, Grundschule und Stadthalle durch eine Art Zwischenbau miteinander zu verbinden. Was Matthias Schneider am Dienstagabend präsentierte, gefiel nicht nur den Stadträten: Er schlug einen zweigeschossigen Anbau an die Grundschule im Bereich der Gartenstraße vor.

Für ausreichend Tageslicht, auch im Hallenbad, soll ein Lichtgang sorgen. Vom Schulhof aus ist das Foyer über eine Treppe und zusätzlich barrierefrei über eine Rampe zugängig. Es führt direkt in die Mensa, an die eine eigene Schulküche angedockt ist. Über einen Aufzug könnte die Küche von einer Zufahrt zwischen Stadthalle und Anbau aus versorgt werden. Er würde auch den barrierefreien Zugang zum Erdgeschoss des Grundschulgebäudes ermöglichen.

Toiletten mit einem behindertengerechten WC hätten im Anbau ebenso Platz wie zwei Klassenzimmer, die im Obergeschoss vorgesehen sind. Außerdem könnten die Kinder durch den Anbau in die Klassenzimmer in der bisherigen Hausmeisterwohnung und auch zum Sportunterricht in der Stadthalle gelangen. Als Option für die Zukunft hatte Schneider auch gleich Pläne für zwei weitere Klassenzimmer, die auf den Neubau bei Bedarf aufgesetzt werden könnten, mitgebracht.

Um dem Pausenhof die Fläche wiederzugeben, die ihm der Anbau nimmt, schlug Schneider vor, die Zufahrt zur Stadthalle der Pausenfläche zuzuschlagen. Die Böschung sollte dann mit einer Sitztreppe und einer Kletterwand aufgepeppt werden. Die Gesamtkosten schätzt der Planer auf 1,18 Millionen Euro – 670 000 Euro für die Baukonstruktion, 165 000 Euro für die gesamte Technik, 200 000 Euro für die Außenanlagen, 144 000 Euro für die Innenausstattung und 5000 Euro für Rodungsarbeiten.

Die Stadt erhofft sich Zuschüsse aus der Schulbauförderung und aus dem Ausgleichsstock. "Viele Dinge haben mir und dem Kollegium sehr gut gefallen", kommentierte Grundschulrektorin Leonie Averbeck das Planwerk. Am Ende entschied sich das Gremium bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung dafür, am derzeitigen Schulstandort festzuhalten. Einstimmig fiel die Entscheidung für den Entwurf von Matthias Schneider und dessen weitere Beauftragung aus.