Einheimische und Touristen können sich freuen: Bald gibt es rund um den Dornstetter Marktplatz einen kostenlosen WLAN-Zugang. Foto: Arbeitskreis Altstadt

Open WLAN: Stadt richtet freien Internetzugang ein. Vorteile für Touristen, Verwaltung und Gasthäuser.

Dornstetten - Public WLAN, der freie Internetzugang über einen WLAN-Hotspot, wird immer beliebter. In vielen öffentlichen Gebäuden oder rund um diese wird auch Open WLAN, die kostenlose Version, bereitgestellt. Bald auch im und rund um das Dornstetter Rathaus.

Hauptamtsleiter Oliver Valha erläuterte dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung die technischen Möglichkeiten und Intentionen des Public WLAN, das inzwischen nicht nur in vielen Innenstädten, sondern auch in öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Sportstätten, Veranstaltungszentren oder auch in Asylbewerberunterkünften angeboten wird. Wesentlicher Aspekt dabei ist die Sicherheit.

Das von Valha favorisierte Projekt "free-key" wird vor allem auf öffentlichen Plätzen und in öffentlichen Gebäuden eingesetzt. Es finanziert sich durch – jugendfreie – Werbeschaltungen und blockiert durch einen speziellen Content-Filter alle unerwünschten oder gefährlichen Inhalte.

Der Hauptamtsleiter stellte eine technische Lösung mit mehreren, kaum auffallenden kleinen Repeater-Antennen vor, die auf dem Dach des Rathauses angebracht werden. Die Reichweite dieser Antennen liegt zwischen 100 und 150 Metern. Die Kosten bewegten sich durchaus im Rahmen: Während die Gesamtbeschaffungskosten bei 5000 Euro liegen, fallen je nach Bandbreite zusätzlich monatliche Kosten zwischen 42 und 62 Euro an.

WLAN-Zugang wird häufig nachgefragt

Valha zeigte sich überzeugt, dass dieses Open WLAN sowohl rund um den Dornstetter Marktplatz als auch im Rathaus selbst große Vorteile bringt. Seiner Einschätzung nach wird dadurch der Marktplatz für Touristen noch attraktiver; zumal problemlos auch eine Erweiterung für den Bereich rund um das Heimatmuseum oder die Stadthalle möglich wäre. Aber auch in der Tourist-Info und vor allem im Bürgersaal als Veranstaltungsort wird ein WLAN-Zugang häufig nachgefragt.

Angedacht ist, dass beim Public WLAN Dornstetten als Startseite eingerichtet wird und auf der Homepage wichtige Daten zum Herunterladen bereitgestellt werden. Durch Public WLAN könnte sich jeder – nach einer eindeutigen Identifizierung über ein Log-File-System – problemlos einloggen und drei Stunden kostenlos surfen.

Bedenken wegen Strahlenbelastung

Die Ratsmitglieder zeigten sich einerseits von den Intentionen dieses Projekts angetan. Bedenken herrschten im Rat in Bezug auf eine mögliche Strahlenbelastung. So verwies Stadtrat Joachim Wernicke (Freie Bürger) auf Pflanzen- und Tierversuche, die zeigten, dass die vermeintliche WLAN-Strahlung doch nicht so harmlos sei wie behauptet werde. Er berichtete von Versuchen mit Gartenkresse, die nur in Räumen ohne Router gedeihe, und gab zu bedenken: "Ich habe dabei kein gutes Gefühl. Wir haben auf dem Marktplatz Veranstaltungen, die stundenlang gehen, da sind Kinder dabei." Wernicke forderte seine Ratskollegen auf, kein unnötiges Risiko einzugehen.

Auch sein Fraktionskollege Jörg Hamann warnte davor, unkritisch neue Techniken einzuführen und deren negative Auswirkungen auszublenden und verwies auf negative Beispiele aus den 70er-Jahren wie Holzlacke, Asbestbelastung oder Funkmasten, bei denen sich erst nachträglich die gesundheitsschädigende Wirkung herausgestellt hatte.

Dem gegenüber stellte Bürgermeister Bernhard Haas die vom Bundesamt für Strahlenschutz erlassenen Grenzwerte, die alle eingehalten werden, und verwies darauf, dass selbst große Kliniken wie die in Sindelfingen inzwischen Public WLAN anbieten. Auch Oliver Valha sprach sich gegen eine weitere Diskussion über Gesundheitsschäden aus; sei doch diese Technik inzwischen in jedem Restaurant oder auf Campingplätzen angekommen. Als wichtigen positiven Nebeneffekt verwies er auf die Bündelung durch einen öffentlichen Hotspot: Am Marktplatz seien dann die umliegenden Restaurants nicht mehr gezwungen, eigene Hotspots einzurichten, vielmehr könnten deren Gäste den städtischen Zugang kostenlos mitbenutzen. Auch Joachim Lehmann (FW/CDU) sprach sich dafür aus, den von der Firma Inner-ebner angebotenen Vertrag mit zweijähriger Laufzeit anzunehmen: "Wir sollten das jetzt einmal zwei Jahre machen, danach haben wir mehr Informationen über Alternativen. Es wäre falsch, wenn wir uns jetzt dem verschließen."

Bei drei Neinstimmen und drei Enthaltungen stimmte der Gemeinderat mehrheitlich diesem Vorschlag zu.