Zwischen Dornstetten und Aach entstehen im kommenden Jahr 96 neue Bauplätze. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder-Bote

Bebauungsplan: Auf der Hangfläche zwischen Dornstten und Aach sollen fast 100 neue Bauplätze entstehen

Neues Baugebiet für Dornstetten: Auf der zwischen Aach und Dornstetten liegenden Hangfläche, der Bereich des Bebauungsplans "Kreuz II", sollen möglichst schon im kommenden Jahr 96 Bauplätze entstehen, in schöner Lage und relativ zentrumsnah.

Dornstetten. Nachdem Ende vergangenen Jahres die Beteiligung der Öffentlichkeit, der Behörden und der sonstigen Träger öffentlicher Belange stattgefunden hatte, waren bei der Verwaltung eine Fülle von Stellungnahmen, Anregungen und Einwänden eingegangen. Diese wurden in den geänderten Entwurf des Bebauungsplans Kreuz II eingearbeitet, mit dem sich nun der Dornstetter Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung befasste.

Die Rückmeldungen der ersten Beteiligungsrunde waren zahlreich: Eingegangen waren eine Stellungnahme des Landratsamts, sieben schriftliche Stellungnahmen von Bürgern, darunter eine von einer Einwendergemeinschaft, sowie zwei zur Niederschrift vorgebrachte mündliche Einwände betroffener Bürger.

Führung der Hermann-Hesse-Straße geändert

Hauptamtsleiter Oliver Zwecker und Geowissenschaftler Simon Haas vom Ingenieurbüro Eppler erläuterten dem Gemeinderat die umfangreichen Beschlussvorschläge. Dabei bezogen sich die Stellungnahmen der Bürger großteils auf Zuschnitt, Größe und verkehrstechnische Anbindung des geplanten Baugebiets.

Wie Oliver Zwecker erläuterte, wurde die Abgrenzung des Bebauungsplangebiets geringfügig angepasst. Ferner wurde die Straßenführung und der Grundstückszuschnitt im aktuellen Bebauungsplanentwurf im Bereich der Hermann-Hesse-Straße grundlegend geändert.

Während der bisherige Entwurf noch eine Durchfahrtsmöglichkeit für Kraftfahrzeuge vom Baugebiet über die noch auszubauende Hermann-Hesse-Straße zur "Bergwiese" vorsah, soll nun diese Straße lediglich noch in Nord-Südrichtung auf eine Breite von 4,80 Metern ausgebaut werden. Nach Osten hin soll nur noch ein Fußweg bestehen bleiben. Dieser obere Teil der Hermann-Hesse-Straße soll nicht weiter ausgebaut sondern als Privatweg ausgewiesen werden, vor allem auch, weil die Anlieger diesen Weg vor einigen Jahren selbst saniert haben.

Wie Karlheinz Raisch (Freie Wähler/CDU) sagte, entspreche diese neue Planung weitgehend dem Votum des Ortschaftsrats, wobei dieser für die Hermann-Hesse-Straße eine Straßenbreite von 4,80 Metern nicht als notwendig erachtet habe. Raisch fragte noch nach der "erschließungstechnischen Abrechnung" dieser Maßnahme.

Diskussionsstoff bot zudem die Frage des Brandschutzes im Nord-Süd-Teil der Hermann-Hesse-Straße. Wie Oliver Zwecker mitteilte, sei der Brandschutz auch in diesem Straßenteil gewährleistet.

Eine weitere Änderung ergab sich durch einen landwirtschaftlichen Betrieb am Rande des neuen Baugebiets. Zwar ist dieser an den Reitverein Heidehof verpachtet und wird, wie Oliver Zwecker ausführte, derzeit nicht als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt. Da jedoch die Nutztierhaltung jederzeit wieder aufgenommen werden könnte, gilt es laut Zwecker, bereits im Vorfeld mögliche Klagen wegen möglicher Luftemissionen zu verhindern. Deshalb sei nun vorgesehen, am oberen angrenzenden Grundstück statt drei Bauplätzen lediglich eine Grünfläche auszuweisen.

Da zu diesem Punkt allerdings noch nicht alle Gutachten vorliegen, verwies Zwecker darauf, dass über diesen Teil des Bebauungsplans nochmals gesondert abgestimmt werden müsse.

Zur Kompensation genügend Ausgleichflächen

Was die wegen der Landschaftsversiegelung durch das neue Baugebiet behördlich vorgeschriebene Ausweisung von Kompensationsflächen anbelangt, gab Bürgermeister Haas bekannt, dass hierfür gemeindeeigene Ausgleichsflächen vorhanden sind. Für die vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen geeignet seien die Gemeindegrundstücke zwischen dem Gebiet Walkenrain und dem Gewann Nottental.

Diese Grundstücke werden derzeit vorwiegend mit Schafen beweidet und sind als Entwicklungsflächen für den Lebensraumtyp "magere Flachland-Mähwiese" und Kalk-Magerrasen ausgewiesen. Da diese Ausgleichsflächen in den kommenden 25 Jahren nur noch extensiv bewirtschaftet werden dürfen, muss laut Hauptamtsleiter Zwecker auch die Schafbeweidung in niedrigeren Intervallen erfolgen als bisher.

Gemeinderat Jörg Hamann (Freie Bürger) regte an, für die Umsetzung dieser Maßnahmen den Landschaftserhaltungsverband mit ins Boot zu holen. Simon Haas vom Ingenieurbüro Eppler Dornstetten wies darauf hin, dass sich entgegen den ursprünglichen Planungen die maximal zulässigen Gebäudehöhen teilweise geändert haben. Neu ist jetzt, dass für bestimmte Grundstücke nun eine Gebäudehöhe von elf Metern und bei Mehrparteienhäusern von 14 Metern zugelassen ist. Mit der Höhe dieser Mehrfamilienhäuser war Joachim Wernicke (Freie Bürger) nicht einverstanden.

Simon Haas informierte auch über die Entwässerung des neuen Baugebiets. Diese sei im Trennsystem geplant, mit jeweils gesonderten Schmutz- und Regenwasserkanälen. Bedenken wegen einer "Kostenexplosion" dieser Maßnahmen und daraus resultierender hoher Erschließungsbeiträge für die Bauherren äußerte Stadtrat Jörg Hamann (Freie Bürger): "Wir müssen die Plätze dann auch vermarkten können." Bürgermeister Bernhard Haas verwies auf die noch ausstehende Berechnung der Erschließungsbeiträge und bat um Geduld.

Gemeinderat stimmt geändertem Entwurf mehrheitlich zu

Nach langer Diskussion billigte die Mehrheit des Gremiums schließlich den Bebauungsplan Kreuz II in der geänderten Fassung. Zwei Neinstimmen und eine Enthaltung gab es in Bezug auf die Führung der Hermann-Hesse-Straße; die übrigen Stadträte stimmten dem Ausbauplan für diese Straße zu.