Die Mitglieder der Hospizgruppe Dornstetten, aufgenommen im Juni 2013 Foto: Hospizgruppe Foto: Schwarzwälder-Bote

Ambulanter Hospizdienst feiert morgen sein 20-jähriges Bestehen

Dornstetten/Schopfloch/Freudenstadt. Nach ersten Anfängen 1994 hat die "ökumenische Sitzwachengruppe Dornstetten und Umgebung" 1995 zum ersten Mal einen sterbenden Menschen begleitet. 2003 hat sich die Gruppe in "ambulanter Hospizdienst Dornstetten und Umgebung" umbenannt. Motivierte Frauen und Männer begleiten seither pro Jahr fünf bis zehn sterbende Menschen und unterstützen ihre Angehörigen.

Sie kommen, wenn sie gerufen werden – vom Arzt, von der Krankenschwester oder von den Angehörigen – und besuchen die Kranken im Krankenhaus, im Altenpflegeheim oder zu Hause. Die Mitglieder des Hospizdienstes kommen aus unterschiedlichen Berufs- und Altersgruppen und gehören verschiedenen Konfessionen und Weltanschauungen an. Voraussetzung für einen Einsatz am Krankenbett ist die Teilnahme an einem Grund- und Aufbaukurs Hospiz und an Fortbildungen. Einmal im Monat trifft sich die Gruppe zu Fallbesprechungen, Erfahrungsaustausch und Beschäftigung mit inhaltlichen Themen unter der Leitung von Pastoralreferent Michael Paulus. Getragen wird der Hospizdienst von den evangelischen Kirchengemeinden Dornstetten, Hallwangen, Schopfloch und Aach sowie der katholischen Kirchengemeinde Freudenstadt.

In den "Richtlinien für die Selbstverpflichtung ehrenamtlicher Hospizmitarbeiter" hat sich die Gruppe selbst Regeln gegeben für den Umgang mit Sterbenden, die Fortbildung der Ehrenamtlichen und eine freiwillige Schweigepflicht. Bei ihren Einsätzen sehen die Hospizhelfer ihre Hauptaufgabe darin zu trösten, zu beruhigen, Nähe und Mitgefühl zu zeigen, die Hand zu halten und auch miteinander zu schweigen. Auch kleine Wünsche der Patienten oder Angehörigen werden erfüllt.

Dabei ist es der wichtigste Grundsatz, dass die Weltanschauung des Kranken und seiner Familie respektiert wird. Der Hospizhelfer soll Achtung und Ehrfurcht vor dem Leben und Leiden des Kranken gewinnen und durch einfühlsames Zuhören und innere Anteilnahme eine Vertrauensbeziehung zu ihm und seinen Angehörigen aufbauen. Manchmal ist eine Begleitung nur für Stunden oder eine Nacht nötig, manche Menschen werden länger begleitet, wenn sie an einer unheilbaren Krankheit leiden.

Im Jahr 2014 hat die ambulante Hospizgruppe Dornstetten fünf sterbende Menschen begleitet. In der Summe haben die ehrenamtlichen Hospizler etwa 160 Stunden an einem Sterbebett verbracht und etwa 200 Stunden wurden für Fortbildungen eingesetzt, zusammen sind das etwa 360 Ehrenamtsstunden. Kontaktpersonen und Einsatzleiterinnen des ambulanten Hospizdienstes Dornstetten sind Erika Gogel, Telefon 07443/42 22, und Elsbeth Seeger, Telefon 07443/86 57.

Das Jubiläum wird am morgigen Dienstag mit einem Vortrag zum Thema "Hospizarbeit im Wandel der Zeit" mit Gudrun Theurer im Bürgersaal des Rathauses Dornstetten gefeiert sowie am 13. Oktober ab 19 Uhr in der Stadthalle Dornstetten mit dem Theater "Das Chamäleon" und dem Stück "Jedermann". Alle Interessierten sind dazu eingeladen.