Nachruf: Unternehmer Horst Wernicke gestorben

Dornstetten (rsk/dh). Mit der "Puppenwerkstatt Wernicke" machte er Dornstetten im ganzen Land bekannt. Dort ist der Unternehmer Horst Wernicke ist im Alter von 95 Jahren gestorben.

Die Geschichte der Dornstetter Puppenproduktion begann im Jahr 1948. In den Wirren der Nachkriegszeit verschlug es die Brüder Horst und Rolf Wernicke nach Dornstetten. Horst Wernicke, Sohn des Thüringer Puppenfabrikanten Rudolf Wernicke, gründete dort ein zweites Standbein für den elterlichen Betrieb "König & Wernicke" – auf den Namen seines Bruders, der die Geschicke der Dornstetter Puppenfabrik zunächst allein lenkte.

Horst Wernicke kehrte ins elterliche Unternehmen im thüringischen Waltershausen zurück. Bis 1951, als er mit seiner Frau aus der DDR floh. Für Horst und Dorothea Wernicke ging es wieder in den Schwarzwald. Bis Anfang der 80er-Jahre leiteten die beiden Brüder die Dornstetter Puppenfabrik mit ihren Ehefrauen. Nach dem Rückzug des Bruders führten Horst und Dorothea Wernicke die Fabrik allein weiter, nun unter dem Namen "Puppenwerkstatt Wernicke". Die bescheidenen Anfänge in der Gartenstraße hatte das Unternehmen da längst hinter sich gelassen. Produziert wurde im Fabrikgebäude in der Riedsteige 30.

In diese Zeit fällt auch die Kooperation mit der Zeitschrift "Brigitte": Ab 1981 produzierte die Dornstetter Puppenwerkstatt die jährlich aufgelegte Sammelpuppe der Frauenzeitschrift. Zwischen 15 und 20 Personen waren damals in der Puppenfabrik beschäftigt. Hinzu kamen rund 40 Heimarbeiterinnen. Bis 1993 wurde in der Dornstetter "Puppenwerkstatt" weiter produziert. Dann zog sich das Ehepaar Wernicke in den Ruhestand zurück. Damit war das Ende des Traditionsunternehmens eingeläutet.

Die Trauerfeier für Horst Wernicke findet im engsten Familienkreis statt.