Dicht umringt waren die Vorführungen einer Firma, die Landschaftspflege und Baumpflegearbeiten demonstrierte. Fotos: Günther Foto: Schwarzwälder-Bote

Messe: Zahlreiche Firmen präsentieren sich im Dornstetter Schulzentrum / Keine Konkurrenz zu "Top-Job"

20 Firmen hatten ihre Stehtische, Stellwände und Produkte im Foyer im Obergeschoss aufgebaut, 14 präsentierten sich in den angrenzenden Klassenzimmern. Dazwischen tummelten sich viele Schüler und Eltern: Das Schulzentrum Dornstetten hatte zur zweiten Bildungsmesse eingeladen.

Dornstetten. Zahlreiche Schüler, Eltern und Lehrer nutzten die Gelegenheit, um sich über die Ausbildungsangebote der Firmen im Schulbezirk der Werkrealschule und der Realschule Dornstetten zu informieren. Zwar war die Teilnahme an dieser gemeinsamen Veranstaltung beider Schulen für alle vier achten Klassen ein Muss, die Jugendlichen machten aber nicht den Eindruck, einen lästigen Pflichttermin absolvieren zu müssen. Vielmehr nutzten sie gerne die vielfältigen Informationsangebote. Viele stellten Ausbildungsleitern und Auszubildenden der Firmen Fragen und kamen mit ihnen ins Gespräch.

Beim Rundgang wurde die breite Palette der vorgestellten Ausbildungsberufe deutlich. Sie reichte von Berufskraftfahrer über Baumpfleger und Fachkraft für Lagerlogistik bis zum Finanzwirt oder Zerspanungstechniker. Entsprechend zufrieden zeigte sich Werkrealschulrektor Norbert Schatz über die große Bandbreite: "Die berufliche Vorbereitung ist eine wichtige Aufgabe unserer Schulen, und heute können wir ein besonders breites Spektrum an Ausbildungsberufen zeigen."

Bei der Dornstetter Bildungsmesse waren sowohl viele Berufe aus Handwerk und Industrie als auch aus dem Dienstleistungssektor vertreten. Vorsorglich stellte Realschulrektor Uwe Kretzschmer aber klar: "Wir wollen hier keine Konkurrenzveranstaltung zur Bildungsmesse ›Top-Job‹ organisieren." Vielmehr gehe es beiden Schulleitern darum, Schülern und Eltern gezielt die Betriebe des Einzugsgebiets vorzustellen.

Gleichzeitig wurden an vielen Informationsständen Kurzpraktika und Betriebsbesichtigungen vereinbart. Die beiden Rektoren erwarten, dass durch diese Maßnahmen die Schwellenangst einiger Jugendlicher vor der Berufswegeentscheidung sinkt.

Maßgeblich konzipiert und organisiert wurde die Bildungsmesse von Realschullehrerin Dorothee Faulhaber-Stützel, unterstützt von ihrer Hauptschulkollegin Caroline Brandt. Das Konzept der Veranstaltung verpflichtete alle 100 Schüler dazu, an zwei Präsentationen teilzunehmen. Dazu erhielten sie vorab eine Liste der Firmen, von der in beiden Angebotsblöcken eine ausgewählt werden musste.

Vorführungen auch auf dem Außengelände

So konnte man bald in den Klassenzimmern Schülergruppen erleben, die sich bei der Präsentation eines Autohauses über Ausbildungsberufe im Kfz-Bereich informierten, andere wollten Details über Einzelhandelsberufe erfahren oder wissen, wie das Tätigkeitsprofil eines Bankfachwirts aussieht. Eine Firma verlegte die Präsentation ihrer Ausbildungsberufe trotz Nieselregens ins Freie. Sie stellte die Berufspalette im Bereich Landschaftspflege, Gartenpflege und Gartengestaltung am praktischen Beispiel vor: Auf dem Schulgelände wurde ein alter Baumstumpf mit der Wurzelstockfräse entfernt, gegenüber demonstrierte ein Auszubildender die Baumpflege mit der Seilklettertechnik direkt im Baum.

Dass die ausstellenden Firmen großes Interesse daran haben, auf der Bildungsmesse neue Auszubildende zu gewinnen, bestätigte Karlheinz Rex, Landesfachgruppenleiter des Fachverbands Sanitär-Heizung-Klima. Im Gegensatz zu früheren Jahren sei es nicht mehr so einfach, für Handwerksberufe die geeigneten Auszubildenden zu finden.

Diese Entwicklung griff auch Bürgermeister Bernhard Haas in seinem Grußwort auf: "Unsere Betriebe tun sich schwer, geeignete Bewerber zu finden. Gleichzeitig ist es für unsere Jugendlichen schwierig, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden." Umso wichtiger sei daher diese Messe. Dass dies die Besucher auch so sahen, bestätigten sie durch rege Teilnahme und großes Interesse.