Zwischen Hallwangen und Dornstetten wird gebaut, doch die Umleitung beginnt schon in Herzogsweiler. Mancher Autofahrer hat für den Umweg über das Waldachtal zumindest, was den ersten Bauabschnitt angeht, kein Verständnis. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

B 28: Waldachtal-Strecke sorgt für Ärger

Dornstetten/Pfalzgrafenweiler. Weite Wege fahren zurzeit Verkehrsteilnehmer, die von Freudenstadt nach Pfalzgrafenweiler oder in umgekehrter Richtung unterwegs sind. Jedenfalls die, die sich an Verbotsschilder halten und Umleitungsschilder beachten.

Seit Anfang der Woche führt das Straßenbauamt des Landkreises Freudenstadt auf der Bundesstraße 28 zwischen der Einmündung der Silberwaldstraße in Hallwangen und der Abzweigung B 28a (Zuberknoten) Sanierungsarbeiten aus. Die Behörde hat eine Umleitungsstrecke eingerichtet – und dies weiträumig. Von Pfalzgrafenweiler kommend, müssen Verkehrsteilnehmer die B 28 bereits in Herzogsweiler verlassen und werden über Cresbach, Lützenhardt, Hörschweiler und Dornstetten umgeleitet, bevor sie wieder zur B 28 kommen.

Wie sich herausstellte, ginge es auch kürzer, denn zwischen Herzogsweiler und der Tankstelle in Hallwangen wird noch gar nicht gebaut. Wer also das Umleitungs- und das Durchfahrtsverbotsschild in Herzogsweiler großzügig übersieht, ist schneller. Statt rund sieben Kilometern "Mehrweg" über das Waldachtal biegt er nach Hallwangen nach links ab und gelangt über die Alte Poststraße direkt nach Dornstetten.

Manchem Berufspendler trübt der vorgeschriebene Umweg schon am frühen Morgen die Laune. "Unnötig wie ein Kropf" nennt etwa ein Autofahrer aus Egenhausen die Umleitung. Wer diese Strecke geplant und ausgeführt habe, müsse zur Rechenschaft gezogen werden, meint er, kritisiert unnötigen Kraftstoffverbrauch, Zeitverlust und Umweltverschmutzung und verlangt, diesen "Unsinn" zu beenden.

Auf Anfrage unserer Zeitung verweist das Straßenbauamt darauf, dass die Arbeiten sich in zwei Bauabschnitte gliedern. Der Wechsel finde "bereits an Ostern" statt. Erfahrungsgemäß seien häufige Wechsel der Umleitungsstrecken für die Verkehrsteilnehmer eher schwierig zu verstehen und bereiteten deshalb mehr Probleme. "Da im nächsten Abschnitt die B 28 von Herzogsweiler Richtung Freudenstadt voll gesperrt ist und auch keine Umfahrung über Hallwangen möglich ist, wurde für den gesamten Zeitraum die Umleitung über Waldachtal gewählt", heißt es weiter. Übersetzt bedeutet das: Bis Ostern ändert sich an der Situation von dieser Woche nichts, die Fahrt von Pfalzgrafenweiler nach Freudenstadt über Hallwangen und den kurzen Umweg über die Alte Poststraße nach Dornstetten ist noch möglich, wenn auch nicht erlaubt.

Die Behörde verteidigt ihre Vorgehensweise: Derzeit komme es beispielsweise am Hochgericht Dornstetten (B 28a/K 4776) zu erheblichen Rückstaus, die auch den öffentlichen Nahverkehr "massiv" behinderten. "Die Mehrlänge im Zuge der B 28 zwischen Herzogsweiler und dem Zuberknoten Dornstetten (B 28a) beträgt circa sieben Kilometer", so das Straßenbauamt.

Die Arbeiten würden im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe ausgeführt und seien wegen der bevorstehenden Abstufung der B 28 dringend, erklärt die Behörde.