Dornstetter Gemeinderat setzt mit Zustimmung zum künftigen Baugebiet "Kreuz" politisches Zeichen

Von Sylvia Wiegert

Dornstetten. Bei der Wohnbebauung setzt die Stadt Dornstetten künftig nicht auf den "Oberen Brunnenberg", sondern auf den Bereich "Kreuz" zwischen Dornstetten und Aach – und damit ein politisches Zeichen.

Mehrheitlich beschloss das Gremium bei seiner jüngsten Sitzung, Teile des Höhengebiets Richtung Aacher Berg in den künftigen Flächennutzungsplan einzubringen, der die mögliche Bodennutzung der Stadt bis zum Jahr 2025 darstellen wird.

Bei der Frage, wo Dornsteten künftig wachsen soll, taten sich die Stadträte allerdings nicht leicht. Beide Gebiete, "Kreuz" und "Oberer Brunnenberg", haben durchaus ihre Vorteile, aber nur eines konnte zum Zug kommen.

Denn ausschlaggebend für die Ausweisungen im Flächennutzungsplan ist der prognostizierte Bedarf. Der errechnet sich nach verschiedenen Faktoren wie voraussichtliche Bevölkerungsentwicklung, vorhandene Baulücken oder Bevölkerungsdichte und ist für die Ausweisung beider Gebiete zu gering.

Vorteile beim "Kreuz": Das Gebiet besticht durch eine herrliche Aussichtslage. Außerdem würde die Bebauung dort dazu beitragen, dass Aach und Dornstetten im Laufe der Jahre zusammenwachsen und Aach durch die Nutzung der dort vorhandenen Infrastruktur aufgewertet würde. Der Nachteil dieses Gebiets: Die Erschließung ist schwieriger, sowohl bei der Abwasserbeseitigung als auch bei der Zufahrt zum Gelände. Das würde sich auch in den Erschließungskosten niederschlagen, die seitens der Verwaltung im "Kreuz" auf circa 75 Euro pro Quadratmeter und im Bereich "Oberer Brunnenberg" auf rund 50 Euro pro Quadratmeter geschätzt werden. Denn dort sind Erschließung und Zufahrt über die Lange Steige und die Brunnenbergstraße bereits vorbereitet.

Stadtrat Rainer Würfele (Freie Bürger) plädierte dennoch für das Gebiet "Kreuz": Das sei zwar teurer, habe aber eine Top-Lage, und die Nähe zu Aach sei ebenfalls ein Vorteil. Auch Stadträtin Pascale Peukert (Freie Wähler/CDU) befürwortete die Höhenlage: Sie sah im Bereich "Kreuz" eindeutige Vorteile durch die Nähe zur Aacher Grundschule und zum Kindergarten. Der Gemeinderat habe sich zu diesen Standorten bekannt, jetzt müsse man auch etwas dafür tun.

Eine Lanze für das "Kreuz" brach auch Karlheinz Raisch (Freie Wähler/CDU). Gerade in Zeiten rückläufiger Bevölkerungszahlen brauche man attraktive Baugebiete, um Leute anzulocken, und da sei das Höhengebiet interessanter.

Stadtrat Joachim Wernicke (Freie Bürger) gab dem Bereich "Oberer Brunnenberg" den Vorzug: Bauplätze würden heutzutage überwiegend von jungen Familien nachgefragt, die haben in der Regel nicht so viel Geld, deshalb seien günstige Grundstücke wichtig, argumentierte er. Außerdem werde voraussichtlich der künftige Bahnanschluss Dornstettens dort in der Nähe liegen. Auch Jörg Hamann (Freie Bürger) befürwortete dieses Gebiet aus wirtschaftlicher Sicht. Mit Kindergarten und Gymnasium sei zudem die Infrastruktur dort ebenfalls gut.

Stadtrat Fritz Fahr (Freie Wähler/CDU) brachte die Diskussion schließlich auf den Punkt: Das Zusammenwachsen von Dornstetten und Aach und damit das Gebiet "Kreuz" habe durchaus auch politisches Gewicht und so etwas wie Signalwirkung, so Fahr: "Wenn man das will, muss man das Geld für die Erschließung in die Hand nehmen."

Letztlich fiel das Signal deutlich aus: Mit 15 Ja-Stimmen, zwei Ablehnungen und drei Enthaltungen sprach sich das Gremium für das Gebiet "Kreuz" aus.