Stadtwerke Freudenstadt stellen Dornstetter Gemeinderat Betreibermodell vor / Entscheidung steht noch aus

Von Regina Schwenk

Dornstetten. In den geplanten Energieverbund zwischen dem Dornstetter Gymnasium und zwei Gebäuden der Schwarzwaldwerkstatt kommt Bewegung: Eine mögliche Variante liegt bereits auf dem Ratstisch, nun stellten die Stadtwerke Freudenstadt ein alternatives Betreibermodell vor.

Wichtigster Unterschied zur ersten Variante: Die Stadt Dornstetten wäre Betreiberin der Anlage, könnte diese aber von den Stadtwerken pachten. Die müssten dann dafür sorgen, dass es mit dem wirtschaftlichen Betrieb des Energieverbunds auch klappt.

Kernstück des Verbunds ist ein Blockheizkraftwerk, kurz BHKW. Das produziert neben Wärme auch Strom und fällt beim Stadtwerke-Modell deutlich kleiner aus als bei der Mitte Juli vorgestellten Konkurrenzvariante: Die sieht ein BHKW mit 50 Kilowatt (KW) Leistung vor. Zu groß, lautete das Fazit der Stadtwerke-Vertreter Rainer Schuler und Harald Rothfuß. Ihr Vorschlag: ein BHKW mit 20 KW.

Das passe besser zum Wärme- und Strombedarf der Gebäude, so Schuler. Zudem hatte der Stadtwerke-Geschäftsführer künftige energetische Sanierungen der angeschlossenen Gebäude im Blick. Dann, so Schuler, werde der Bedarf weiter sinken. Sein Rezept: Besser klein anfangen und im Fall der Fälle noch ein BHKW mit 15 KW Leistung dazu stellen. Diese Praxis habe sich bei den Stadtwerken bewährt, so Schuler.

Nicht die einzigen Punkte, in denen die Stadtwerke-Variante vom ersten Modell abweicht. Aus Sicht von Schuler und Rothfuß funktioniert zwar der geplante Wärmeverbund zwischen Gymnasium, dem nebenan geplanten Wohnheim und dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegenden Produktionsgebäude der Schwarzwaldwerkstatt. Nicht aber der vorgesehene Stromverbund. Der rechne sich nur zwischen Gymnasium und dem Schwarzwaldwerkstatt-Wohnheim, so Rothfuß. Hintergrund: Um auch noch das Produktionsgebäude anzuschließen, müssten die Stromleitungen unter der Riedsteige durch verlegt werden. Doch wenn Stromleitungen öffentliche Straßen queren, werden nach dem Energiewirtschaftsgesetz Abgaben auf den gelieferten Strom fällig. Und die, erklärte Rothfuß, machten den Stromverbund unwirtschaftlich.

Ob es nun an der Komplexität des Themas oder an der vorgerückten Stunde – die öffentliche Sitzung hatte aufgrund einer vorgelagerten nichtöffentlichen Sitzung erst gegen 21 Uhr begonnen – lag, sei dahingestellt. Die Gemeinderäte hatten jedenfalls weder Fragen noch Diskussionsbedarf. Auch für die Verwaltung sei der geplante Energieverbund "ein komplexes Thema", so Bürgermeister Bernhard Haas. Man werde nun in "medias res" gehen müssen. Soll heißen: ins Thema einsteigen und ohne lange Umschweife zur Sache kommen.

Das wäre auch geboten, denn die Schwarzwaldwerkstatt braucht die Entscheidung der Stadt um mit ihrem Wohnheim-Neubau voranzukommen. Dort müssten für den Energieverbund nämlich bauliche Weichen gestellt werden.