An vier Geräten können nicht nur ältere Menschen ihren Gleichgewichtssinn stärken und ihre Muskeln aufbauen. Mit dem neuen Mehrgenerationenplatz in der Erholungsanlage in Aach, der am Freitagabend eingeweiht wurde, hat sich der Stadtteil auch ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Mehrgenerationenplatz in Aach eingeweiht / Vier Trainingsgeräten sollen nächstes Jahr weitere Attraktionen folgen

Von Doris Sannert

Dornstetten-Aach. "Auf dass dieser Platz allen wohltun möge!", sagte Ortsvorsteher Hermann Friedrich und erhob am Freitagabend mit den Gästen das Glas auf den ersten Mehrgenerationenplatz der Stadt Dornstetten in der Erholungsanlage an der Glatt in Aach.

Vor fast genau 21 Jahren war hier die Wassertretanlage eingeweiht worden, blickte Friedrich auf die Zeit zurück, als er gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Hans Jürgen Pütsch das Wasserbecken als Erster betreten hatte. In den Jahren danach sei die Anlage immer unansehnlicher geworden, machte er deutlich.

Der Ortschaftsrat sei schließlich zu dem Schluss gekommen, dass es an der Zeit sei, die Erholungsanlage punktuell zu verändern. Als 2012 zwei Ortschaftsräte die Idee für einen Mehrgenerationenplatz mit Trainingsgeräten aus ihrem Ostseeurlaub mitbrachten und auch noch auf dem Kienberg in Freudenstadt eine ähnliche Anlage installiert wurde, war die Entscheidung gefallen.

Der Entwurf einer Gartenarchitektin, der daraufhin in Auftrag gegeben wurde, fiel allerdings zu üppig und angesichts der Kosten von 280 000 Euro auch zu teuer aus. "Wir haben viel herausgestrichen", erklärte der Ortsvorsteher, der dem Gemeinderat schließlich eine vom Ortschaftsrat abgespeckte Version für rund 101 000 Euro als "Vernunftlösung aus Aach" vorlegte. Sie sah vor, den Kinderspielplatz im oberen Bereich zu sanieren und weiter hinten in der Anlage einen Platz mit Geräten, die speziell für Ältere geeignet sind, aber von allen Generationen genutzt werden können, anzulegen.

Ortsvorsteher Friedrich dankte bei der Platzeinweihung am Freitag dem Ortschaftsrat für Ideen und Planung, dem Gemeinderat für die finanziellen Mittel, Werner Würfele für die Bauausführung und dem Physiotherapeuten und Osteopathen Mirko Schauer für seine wichtigen Tipps bei der Auswahl der Geräte.

Die Besucher des Mehrgenerationenplatzes können jetzt an vier Geräten – auf "Balance Seat", "Bike & Stepper", am "Skater" und auf dem "Balance Board" – ihren Gleichgewichtssinn schärfen und gelenkschonend ihre Muskeln aufbauen. 14 000 Euro hat dieser Teil der Anlage gekostet – 15 000 Euro waren dafür vorgesehen.

Veränderte Fußwege und lauschiges Plätzchen am Bach

Im kommenden Jahr soll es weitergehen. Die Stadt Dornstetten wird einen Zuschussantrag auf Aufnahme ins Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) stellen und hofft auf Zuschüsse für die restlichen Maßnahmen. Denn nicht nur der Spielplatz soll schöner werden. Geplant ist auch, die Fußwege zu verändern und auf dem Areal, wo derzeit noch die Tretanlage steht, ein lauschiges Plätzchen zu schaffen.

Damit die Kinder am und im Bach spielen können, soll ein Zugang geschaffen werden, blickte Hermann Friedrich in die Zukunft, allerdings nicht, ohne sich schon jetzt über das bereits Erreichte zu freuen: "Mit diesem Parcours haben wir innerhalb der Stadt Dornstetten, was den Mehrgenerationengedanken betrifft, ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen."