Die Puppenbühne "Tannenspitz" führt eine Bilderbuchgeschichte auf (rechts: Regina Paulus, links Sabine Fritz mit Hexe Irma). Foto: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Puppenspiel: Kleine Hexe mit großen Füßen und kleine Lore mit großen Ohren ziehen Kinder in ihren Bann

Von Hanni Vollmer

Dornhan. Lustige Puppen, verschiedene Stimmen, besondere Musik, eine liebevolle Kulisse: Nicht nur die Kinder sind von Anfang an begeistert, auch die Erwachsenen. Zu Gast bei Kunst und Kultur im Farrenstall war am Sonntag die Puppenbühne "Tannenspitz" aus Dietersweiler mit ihren handgefertigten Puppen.

Die Puppenspielerinnen Regina Paulus und Sabine Fritz sind seit fast 20 Jahren gemeinsam auf der Bühne. Hierfür besuchten sie Kurse zu unterschiedlichen Themen und Richtungen vom Puppen- und Bühnenbau bis hin zur Dramaturgie. Vor fünf Jahren absolvierten beide eine Ausbildung zur nebenberuflichen Puppenspielerin. Danach taten sich weitere Darstellungs- und Spielmöglichkeiten auf, die Zuhörer in Wahrnehmung und Reaktionen mit einzubeziehen.

Als Kirchenmusikerin bringt sich Regina Paulus in die musikalische Gestaltung ein. Sabine Fritz ist Erzieherin und begeisterte Geschichtenerzählerin. Sie schlüpft gerne in die verschiedene Rollen ihrer Puppen. Im Gepäck hatten die Künstlerinnen ihr inszeniertes Stück "Irma hat so große Füße" nach einer Bilderbuchgeschichte.

Aufmerksam verfolgten die vielen kleinen Besucher und ihre erwachsenen Begleiter das Geschehen. Es geht um die kleine Hexe Irma, die von zu Hause flüchtet, weil sie von den anderen Hexen wegen ihrer großen Füße ausgelacht wird. Und dann hat sie auch noch ihre Hexensprüche vergessen, und bei jedem Zauberversuch wachsen ihre Füße ein wenig weiter.

Eines Tages besucht Irma die kleine Lore in ihrem Kinderzimmer und erzählt ihre traurige Geschichte. Lore tröstet Irma und zeigt auf ihre großen Ohren. "Lore Segelohre nennen mich die anderen Kinder, aber fliegen kann ich nicht." Eine feste Freundschaft entsteht, und die beiden machen sich gegenseitig Mut. Nachdem Irma, entgegen eines alten Hexenbrauchs, ihre Haare kämmt, fallen ihr alle Zauberwörter wieder ein. Für Lore zaubert sie einen freundlichen Drachen und lässt ihre Freundin durch die Lüfte fliegen.

Umwerfend dabei die leichten Bewegungen von Paulus als Lore und die lebensähnliche Dynamik der Puppen. Lehrreich und anrührend das Schlusslied – betonend, dass man nicht perfekt sein muss, um wertvoll zu sein und geschätzt zu werden. Großer Applaus und strahlende Augen.

Martha, Valentin, Ronja und Elena aus Dornhan und Max aus Freudenstadt sowie all die vielen anderen Kinder waren noch beim Hinausgehen völlig in der Welt von Irma und Lore gefangen.