Dornhan muss sich Gedanken zum Regenüberlauf unterhalb von Weiden machen / Entsiegelung reicht nicht
Von Bodo Schnekenburger
Dornhan. Er funktioniert, aber nicht in dem Umfang, den es eigentlich leisten müsste. Der Regenüberlauf unterhalb von Weiden lässt bei Starkregenereignissen zuviel Wasser Richtung Surrenbach. Das soll sich ändern.
Es muss sich ändern, denn das Landratsamt hat bei der Erteilung der wasserrechtlichen Genehmigung zur Auflage gemacht, Untersuchungen zur Verbesserung des Entlastungsverhaltens am Regenüberlauf durchzuführen. Denn das Schmutzwasser, das abgeschlagen wird, geht in ein FFH- und Wasserschutzgebiet.
Um die Menge des Wassers signifikant zu verringern, gibt es zwei Möglichkeiten und eine Idee: Es könnte weniger Wasser ankommen. Dann müsste man in Weiden verhindern, dass Oberflächenwasser in die Kanalisation gelangt. "Entsiegelung" ist das Zauberwort, das allerdings, da machte Günther Eisele vom Büro ISW in Neustetten am Montag dem Technischen Ausschuss des Gemeinderats wenig Hoffnung, zur Entlastung nur beitragen kann. Die Minderung des geforderten Gesamtvolumens darüber zu erreichen, ist illusorisch. Da kommt Möglichkeit zwei ins Spiel: Mit einem Bauwerk könnte man die Spitzen puffern und dosiert in den Kanal Richtung Kläranlage abgeben.
Die Idee, die Eisele ansprach, hängt mit der Größe des Einzugsgebiets zusammen. Warum nicht variable Maximalabflüsse zur Kläranlage einführen? Es gehe immerhin nur um Starkregenereignisse, nicht gewöhnlichen Landregen. Und wenn so ein Starkregen in Weiden niedergeht, ist beispielsweise Talhausen mit einiger Sicherheit nicht davon betroffen. Für diesen Zeitraum könnte man den Maximalabfluss aus Talhausen einbremsen, um mehr Volumen aus Weiden in die Kläranlage leiten zu können.
Die Zahlen verdeutlichen den Handlungsbedarf: Rechnerisch müssten zu Spitzenzeiten knapp 549 Liter pro Sekunde, bei fiktivem Endausbau der Neubaugebiete sogar knapp 600 Liter pro Sekunde abfließen können. Der Abfluss ist aber auf 312 Liter pro Sekunde gedrosselt. Wollte man die Differenz nur durch Flächenabkopplung in Weiden erzielen, müsste das Oberflächenwasser von rund 7,9 Hektar, das entspricht fast 60 Prozent der versiegelten Fläche, auf anderem Wege, durch Teiche, Becken, Sickerung oder was auch immer, aufgefangen werden. Im Januar sollen dem Landratsamt Vorschläge zur Lösung des Problems vorgelegt werden.