Altensteiger Christophorus-Kantorei gastiert mit festlichen Weihnachtsliedern in der Dornhaner Stadtkirche

Von Petra Haubold

Dornhan. Eine kleine Auszeit von der vorweihnachtlichen Hektik nahmen sich zahlreiche Besucher am Samstagabend beim Gastauftritt der Christophorus-Kantorei in der Stadtkirche.

Der glänzend gestimmte junge Chor setzte etliche vokale Lichter in der dunklen Jahreszeit. Die begeistert geforderte Zugabe kam mit "This little light".

Die Besucher im weihnachtlich geschmückten Gotteshaus erlebten einen abwechslungsreichen Melodienreigen mit klassischen und modernen Weihnachtsliedern. Fast 50 Sänger unter der Leitung von Michael Nonnenmann boten einen Musikgenuss der Extraklasse. "Heute hat es endlich wieder geklappt, denn vor 21 Jahren trat die Kantorei aus Altensteig das letzte Mal in Dornhan auf", freute sich Pfarrer Hansjörg Landenberger, als er die Besucher auf den "erfreulich gut gefüllten" Kirchenbänken begrüßte.

Das kurzweilige, mehrsprachige Repertoire, das durchweg von christlichen Überlieferungen geprägt und auf verständliche Weise arrangiert war, startete mit der klassischen sechsstimmigen Adventsmotette "Machet die Tore weit" von Andreas Hammerschmidt. Fröhlichkeit dominierte dann Friedrich Händels Adventsklassiker "Tochter Zion", wobei der Chor die Zuhörer in einem großen Kreis klanglich umrahmte und so buchstäblich in seine Mitte aufnahm. Bei der von der Orgel eingeleiteten und von den Besuchern begleiteten Choralmotette "Es ist ein Ros’ entsprungen" überraschte der Chor immer wieder mit wechselnder Mehrstimmigkeit, auch mal mit Solisten.

Vergleichsweise langsam, jeden Akkord bedeutend und breit aussingend, bezauberten die Sänger mit dem auf lateinisch interpretierten "Christus est natus", reagierten dabei sehr fein auf die sparsamen Bewegungen des Dirigenten. Dass die jungen Choristen auch die polnische Sprache beherrschen, konnte man beim volkstümlichen "Lulajže, Jezuniu" hören, nach einem Arrangement des US-Komponisten Paul Brandvik. Welche Stimmenvielfalt im Chor steckt – von gefühlvoll bis energisch – zeigten die Sänger bei den populären Melodien, darunter "Vom Himmel hoch" und "Fröhliche Weihnacht überall". Das von Organistin Susanne Schuler-Meybier intonierte Orgelsolo "Il Natale in Sicilia" des italienisch-amerikanischen Organisten Pietro Alessandro Yon war ein feierlicher Wegbereiter für die nachfolgende klassische Weihnachtsmusik: ein leise erklingendes "Lux aurumque" von Eric Whitacre, und das von einigen Sängern aus dem hinteren Teil des Kirchenschiffs gesungene "Gelobt seist du, Jesu Christ" berührten genauso wie das beschwingte "Ihr Kinderlein kommet" und Gottfried Wolters leises "Still, still". Als Tenorsänger überzeugte Eberhardt Schuler-Meybier in Peter Cornelius’ Weihnachtslied "Die Könige".

Bei den nur spärlich von der Orgel begleiteten, zumeist a cappella gesungenen Liedern wurde schnell klar, dass die Jungen und Mädchen im Alter von 14 bis 19 Jahren über ausgezeichnete Solisten in ihren Reihen verfügen. Aber auch die Zuhörer kamen nicht zu kurz, denn beim abschließenden "O du Fröhliche" war wieder Mitsingen angesagt und die Bereitwilligkeit war hier sichtlich groß. Der mehrstimmige Klang, der schließlich die Kirche bis unters Dach erfüllte, zauberte ein Lächeln in die Gesichter der Besucher. Minutenlanger Beifall und die stürmisch geforderte Zugabe, der man mit dem Gospelsong gerne nachkam, waren das Dankeschön an die jungen Kantorei-Sänger.