Sozialarbeiterin Susanne Wergin stellt sich dem Rat vor. Foto: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Sitzung: Jugendbeteiligung ist ein wichtiger Aspekt für die neue Sozialarbeiterin

Auf einem guten Weg sieht Bürgermeister Markus Huber die Jugendbeteiligung. Am Montag stellte die neue Sozialarbeiterin Susanne Wergin dem Gemeinderat ihre Aktionen vor. Dabei geht es auch darum, junge Menschen in Entscheidungsprozesse einzubinden.

Dornhan. Wergin, zuständig für Schulsozialarbeit an der John-Bühler-Realschule und der Hans-Holzwarth-Schule einerseits, beauftragt aber auch mit der offenen Jugendarbeit in Dornhan andererseits, hat nach den Pfingstferien als Nachfolgerin von Natalie Wilms die Arbeit in ihrer alten Heimat angetreten. Berücksichtigt man noch die Sommerferien, bleibt in Sachen Schulsozialarbeit nicht allzu viel Zeit übrig. Und einen Teil dieser Zeit muss eine Sozialarbeiterin darauf verwenden, sich bekannt zu machen, als Ansprechpartnerin für Lehrer, die Kinder und Jugendlichen. Etwas ähnliches machte Wergin auch am Montagabend im Gemeinderat, als sie sich noch einmal kurz vorstellte – auch mit dem Hinweis, dass ihr die beiden Schulen noch aus der eigenen Schulzeit vertraut sind, bevor der weitere Weg zum Studium der Sozialen Arbeit nach Weingarten, 2010/11 ins Kinder- und Jugendbüro der Stadt Sulz und anschließend bis in dieses Jahr ins Kinder- und Jugendreferat nach Freudenstadt führte. Dort war sie auch mit dem Thema Jugendbeteiligung betraut – ein wichtiger Aspekt für ihr Engagement in Dornhan. Denn der gute Weg, auf dem der Bürgermeister die Stadt sieht, ist auch ein langer Weg, bei dem Dornhan noch am Anfang stehe.

Andere Kommunen lösen die Aufgabe Jugendbeteiligung durch die Einrichtung eines Jugendgemeinderats. Was aber nur Sinn ergibt, wenn die Jugendlichen tatsächlich mitmachen. So weit ist Dornhan noch nicht: "Wir fangen hier jetzt klein an, mit einem Klassenrat." Diskursive Entscheidungsbildung und politische Kultur werden so schon früh geübt. Wergin will den Rat in den fünften bis achten Klassen einführen. Weiter geplant sind neben den bereits laufenden Einzelfallhilfen und Beratungen, bei denen Schüler sich teilweise mit ganz persönlichen Anliegen, die nur sekundär mit der Schule zu tun haben, an die Schulsozialarbeiterin wenden. Wegen Mobbings oder Suchtproblematiken habe es bislang keine Beratungen gegeben, berichtete Wergin auf Nachfrage. Was auch schon gelaufen ist, will sie weiter anbieten: Eine "bewegte Pause", also Spiele auf dem Pausenhof, sei natürlich besser als Stufenhocker- oder Eckensteher-Pausen. Außerdem lernen die Kinder und Jugendlichen Wergin besser kennen, als Vertrauensperson, "zu der man nicht nur mit seinen Problemen kommt, sondern mit der man auch Spaß haben kann." Angeboten werden soll auch das Sozialkompetenztraining in den zweiten und fünften Klassen in Kooperation mit der Stiftung "Eigen-SINN".

Hinsichtlich der Beteiligung im Zusammenhang mit der offenen Jugendarbeit verweist Wergin auf den Mehrgenerationen-Park. Auch Huber rechnet damit, dass die Jugendlichen sich hier stärker engagieren werden, spätestens wenn es um Detail- und Ausführungsfragen gehe. Das habe auch schon beim Thema Skaterpark funktioniert. Dennoch will Wergin die Beteiligung auch jenseits der Schulsozialarbeit institutionalisieren, indem sie ein "Jugendforum" für Jugendliche ab der siebten Klasse einrichtet, das nicht zuletzt Wünsche und Ideen erfassen und entsprechend einsteuern kann. Eine weitere Idee ist das monatliche Angebot von "Mitternachtssport" während der Winterzeit. Und fortgeführt werden soll auch das erfolgreich gestartete Jugendkino.