Der Biber steht unter Naturschutz und breitet sich immer schneller aus. Foto: pixabay Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Biber jetzt auch im Glatttal angekommen? / Zwischen niedlichem Tier und Baumzerstörer

Er hat große Zähne, bereitet Förstern Kopfzerbrechen und soll sich nun auch im Glatttal herumtreiben – der Biber ist zurück.

Sulz/Dornhan. Dornhans Bürgermeister Markus Huber steht den possierlichen Tieren ambivalent gegenüber. Der Biber sei zwar ein schönes Tier, doch er würde nur allzu gern Bäume annagen und sie dann "halblebig stehen lassen", weiß er. Bis zu 14 Zentimeter dicke Baumstämme können die Biber laut der Biberbeauftragten für den Regierungsbezirk Freiburg, Bettina Sättele, mit ihren kräftigen Zähnen bearbeiten.

Und das ist nicht der einzige Schaden, der durch die Anwesenheit der Tiere geschehen kann. So werden Gehölze verbissen, Uferböschungen unterminiert, Wasserabflüsse behindert oder durch unterirdische Gänge Geländeeinbrüche verursacht.

Huber sei nun zu Ohren gekommen, dass der Biber nicht mehr nur entlang des Neckars nach Baumaterial suche, sondern auch in den Nebenflüssen. Der stellvertretende Forstamtsleiter Norbert Utzler vom Landratsamt Rottweil kennt die Problematik. Ihm seien schon einige Fälle zu Ohren gekommen, in denen Biber Bäume entlang des Neckars regelrecht "malträtiert" hätten, sodass diese umgefallen seien. Von einer Plage würde er aber noch nicht sprechen.

Das Tier habe es besonders auf Äste und Stammteile von Weichlaubhölzern abgesehen, weiß er. Eine stabile Buche bringe der Nager aber nicht zu Fall. Problematisch sei nur, dass die Tiere sich durch den Artenschutz schnell ausbreiten würden. Dabei galten die Bestände Mitte des 19. Jahrhunderts als beinahe ausgestorben. "Jetzt müssen wir mit der Biberbeauftragten darüber beraten, wie wir die Schäden eindämmen können", meint Utzler. Schließlich müsse die Verkehrssicherheit gewährleistet sein. Eine Möglichkeit, den Biber von Bäumen fernzuhalten, sei ein spezielles Streichmittel, das man auch verwende, um Rotwild vom "Schälen" am Baum abzuhalten.