Ensemble "Füenf" bietet in Dornhan unterhaltsame Mischung aus Musik und Comedy / Veranstaltung von KKF

Von Hanni Vollmer Dornhan. Spaßig und schräg wie ihre Schreibweise war der Auftritt des a-cappella-Quintetts "Füenf" im bis in die letzte Nische ausverkauften Dornhaner Farrenstall, wo sie auf Einladung von Kunst und Kultur im Farrenstall gastierten. Von den Sänger-Komödianten aus dem Großraum Stuttgart, die sich auf der Bühne Karuso, Memphis, Justice, Pelvis und Dottore nennen, haben die einen Musik, Gesang, Theater, die anderen Produktion und Ensemble-Leitung studiert.

Sie präsentierten eine einzigartige Bühnenshow mit Gesang, Parodie und Persiflage, verknüpft mit toller Komik und Akrobatik. Ihr Repertoire besteht aus selbst komponierten Songs und erarbeiteten Arrangements bekannter Klänge. Das Ganze servieren die Vokalvirtuosen peppig im schrägen blau-gelben Outfit mit scharfen Texten, doppelbödig, grotesk, irrwitzig, stark und treffen damit genau den Zeitgeist.

Je nach Song und Spielwitz gruppierten sie sich in Leadsänger, Background-Sänger und effektvolle musikalischer Untermalung. In ihren lebhaften Stücken ertönt Musik wie Punk, New Wave und Rap oder Swing, Country und Reggae mit Vocal Percussion.

Begeistert war das Publikum über ihre zweifache Parodie auf den TV-Casting-Wahn "Deutschland sucht den Superstar" mit "Wir können eins vor allen Dingen, nämlich überhaupt nicht singen". Warum seien englische Texte erfolgreicher als deutsche? Es läge an dem Wörtchen "love". Den Beweis lieferten sie in einem kessen Medley, in dem sie in den zitierten Pop-Songs "Horst" anstatt "love" einsetzten: Das hörte sich dann so an: "I would do anything for Horst", "Stop, in the name of Horst", "Horst is in the air" und "Give me horst". Tosenden Beifall gab es für diese Arrangements, reich an vielfältigen Klangfarben.

Mit "Glaube an das, was Du überhaupt nicht kannst" sprachen sie die Welt der Coachs an und die Work-Life-Balance. Riesenbeifall ernteten sie nach ihrem Wortspiel "Kapp uff, Kabuff" sowie mit "Wir starken Männer". Der Dottore als gutaussehender italienischer Kerl verriet, warum deutsche Männer keinen Erfolg bei Frauen hätten. Dieser Auftritt gefiel besonders den Damen im Publikum.

Das "Füenf"-Lied auf die Schwaben lautete etwa so: "Die Schwaben sind zuverlässig, aber ohne Humor, dafür haben sie die saubersten Treppenhäuser und bauen die besten Autos".

Das Publikum war den ganzen Abend am Lachen und Staunen. Denn wer hätte gedacht, dass ein Sänger mit dem einzigen Instrument, das ihm zur Verfügung steht, seiner Stimme, solch herrliche, instrumentenähnliche Laute erzeugen kann? Hier gefiel besonders der tragende Bass des Dottore und die immense Konsonantenanreihung von Memphis und Pelvis, aber auch Karuso schonte seine Stimmbänder keineswegs. Justice brillierte nicht nur mit seinem klaren Tenor, er zeigte sich auch als pfiffiger Entertainer. Natürlich gab es Zugaben nach Zurufen und Pfiffen. Wieder einmal hatte KKF bei der Auswahl den richtigen Riecher bewiesen.