"Liedermaching" lautet der Name des aktuellen Programms von Michael Fitz im Dornhaner Farrenstall Foto: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

KKF: Schauspieler Michael Fitz bringt Kleinkunst in den Farrenstall

Dornhan. Mit Schauspieler Michael Fitz war am Wochenende ein wenig Fernsehen auf der Kleinkunstbühne von KKF – Kunst und Kultur im Farrenstall.

Seit einigen Jahren ist der Fernsehstar erfolgreich mit seinen selbst geschriebenen Songs in Deutschland unterwegs. Kein Wunder, dass bereits im Vorverkauf die Karten für das Konzert des Solokünstlers nahezu ausverkauft waren. Vielen ist Fitz noch als Münchner Tatort-Kommissar in Erinnerung.

Fünf Gitarren, einen Hocker, ein Mikrofon, dezentes Licht und eine warme, markante Stimme, mehr brauchte Fitz nicht, um über Alltägliches, Vertrautes und über kleine und große menschliche Gefühle zu philosophieren. Zu Beginn seines Programms "Liedermaching" fragte Fitz sein Publikum: "Wissen Sie, was auf Sie zukommt? Meine Texte sind nahezu alle auf Bayrisch. Ist das ein Problem?" Nein, für Schwaben ist Dialekt kein Problem. Obwohl, schnell erkannte man, dass das Bayerische ganz schön eigen ist.

Lieder über schwierige Beziehungen

Im Handumdrehen erreichte Fitz mit seiner charismatischen Bühnenpräsenz das Publikum im Bürgersaal. Und die Wirkung, Relevanz und Identität aller Lebensfragen in seinen nachdenklichen, hintersinnigen Texten wurden über den Dialekt noch gesteigert. Was der Künstler seit der ersten Grundschulklasse als protestantischer Oberbayer bis heute so erlebt hat, erzählt er in den sarkastisch-melancholischen Songs, die er brillant mit pikanten Zwischenmoderationen während des Gitarrenstimmens unterstreicht. Denn der Schauspieler, der aus der bekannten Münchner Künstlerdynastie Fitz stammt, wechselt die Gitarre beinahe nach jedem Lied. Dabei zeigt er sich als hervorragender Gitarrenspieler: Mal kraft- und effektvoll, dann einfühlsam und ruhig. Mit seinem Song "Hinter meiner Stirn" erzählte er entwaffnend ehrlich von den Schwierigkeiten in einer Beziehung, dem verzwickten Verhältnis zum Gegenüber mit geradezu unvermeidbaren Problemen einer langjährigen Partnerschaft, dem Einsamsein zu zweit, dem hoffnungslosen Aneinandervorbeireden – so in den Liedern "Schleudersitz" und "Willst Du mi no". Der Mundart-Interpret erzählt auch von der Zeit, dem für ihn so kostbaren Faktor.

Die Authentizität wird bei jedem Song spürbar. Aber auch das Publikum identifiziert sich mit den Bildern. Die selbst komponierte Musik, rhythmisch angesiedelt zwischen Folk, Rock und Blues, und die frische Moderation erzeugten eine entspannte Atmosphäre der Nähe. Und beim weiblichen Publikum kam Michael Fitz mit seinen sehr persönlichen Gefühlen besonders gut an. Bevor sich der einnehmende Münchner unter viel Applaus verabschiedete, forderte das begeisterte Publikum einige Zugaben.