Pfarrer Oliver Helmers, Walter Reuter und Alois Schanz (von links) reden mit den Flüchtlingen und Gästen. Foto: Rössler Foto: Schwarzwälder-Bote

Begegnung: Asylkreis Marschalkenzimmern feiert gemeinsam mit 25 Flüchtlingen / Bewegende Szenen

Von Günter Rössler

Freude, Bewunderung und Dank gab es bei der Weihnachtsfeier mit vielen Gemeindegliedern aus Marschalkenzimmern, Weiden und Hochmössingen, an der auch 25 Flüchtlinge teilnahmen.

Dornhan-Marschalkenzimmern. Insgesamt 60 Personen konnte Alois Schanz im Namen vom Asylkreis Marschalkenzimmern begrüßen. Spontan wurde das Weihnachtslied "Macht hoch die Tür" gesungen, um zu zeigen, warum und wie hier Weihnachten gefeiert wird.

Ziel sei es, sich bei dieser Begegnung näher zu kommen und die einzelnen Fluchtprobleme anzuhören. Es gab keine Sprachbarrieren, denn Walter Reuter von der Deutschen Missionsgesellschaft (DMG) aus Tuningen, mit seinen hervorragenden Sprachkenntnissen, hat es in den zweieinhalb Stunden als Dolmetscher verstanden, Wärme in den Dialog zu bringen. Bewundernswert sei, so Reuter, dass einige durch den wöchentlichen Deutschunterricht auch "Schwäbische Brocken" von sich geben können. Die Kinder in Schule und Kindergarten machen gute Fortschritte, kindliche Freundschaften fördern das Zusammenleben.

Gern gesehene Bezugspersonen

Ortsvorsteher Gerhard Röhner begrüßte die Familien und Gäste. Pfarrer Oliver Helmers freute sich, dass diese Begegnung im evangelischen Gemeindehaus stattfindet, wo auch der Deutschunterricht angeboten wird. Marianne Dölker hat die Weihnachtsgeschichte mit Bildern untermalt und brachte zum Ausdruck, dass Jesus auch ein Flüchtling war, und durch seine Geburt Weihnachten für Christen ein wichtiges Ereignis ist.

Rita Weißer und Susanne Ziegler mit Flöten und Oliver Helmers am Klavier trugen zur festlichen Atmosphäre bei und begleiteten auch die Lieder.

Ob in Syrien, Georgien, Kosovo oder Marschalkenzimmern – entsprechende Getränke gehören zur Feier. Außerdem gab es Weihnachtsgebäck aus den jeweiligen Herkunftsländern.

Bei drei Männern aus Syrien waren gemischte Gefühle sichtbar. Ob und wann ihre Frauen mit den Kindern die lange Reise nach Deutschland schaffen, sei fraglich.

Auch die Personen, die mit Engagement und Liebe Deutschunterricht geben, waren zur Weihnachtsfeier gekommen, worüber große Freude entstand. Elsi Helbig, Iris Ganter, Regiswindis Bühler und Nikola Hartmann sowie die Kinderbetreuerin Debora Kraft sind gern gesehene Bezugspersonen, die bei der Integration hervorragende ehrenamtliche Arbeit leisten.

Alois Schanz dankte für den abwechslungsreichen Nachmittag, an dem 60 Personen zusammenstehen und bei der schnellen Integration helfen. Als Anerkennung für den laufenden Deutschunterricht übergab er im Namen des Asylkreises Essengutscheine an die "Fachkräfte Deutsch", die vom Hotel-Gasthof Löwen gespendet wurden.

Dann gab es eine weitere Überraschung: Alle 25 Flüchtlinge erhielten von deutschen Familien aus Weiden, Hochmössingen und Marschalkenzimmern Geschenke. Auch der Ortschaftsrat und Sportverein zeigten sich spendabel.

Gänsehaut gab es zum Abschluss dieses besonderen Nachmittages, als zum Dank ein syrisches Lied gesungen wurde. Übertroffen wurde diese Schlussphase, als ein syrisches und ein deutsches Kind, die mittlerweile ein Freundschaft verbindet, auch ein Lied sangen.

Alois Schanz brachte es in drei Worten auf den Punkt: "Unsere Dorfgemeinschaft funktioniert".