Ramatou hat ihr Geografiestudium kürzlich erfolgreich abgeschlossen. Foto: HIS Niger Foto: Schwarzwälder-Bote

Hilfswerk "Helfende Hände" blickt auf erfolgreiches Jahr zurück / Hilfe zur Selbsthilfe

Von Ingrid Schatz

Dornhan. "Wenn wir zusammenarbeiten, können wir mit Gottes Hilfe viel bewegen", so Christa Heinzelmann in der Mitgliederversammlung von "Helfende Hände Hilfswerk". Ihr Vater Helmut Thellmann gründete das Hilfswerk und bleibt weiterhin dessen Vorsitzender. Bei seiner Tochter Christa Heinzelmann laufen die Fäden zusammen. Offiziell ist sie Schriftführerin, allerdings ist sie verantwortlich für die gesamte Projektkoordination.

Gezielte und nachhaltige Unterstützung von Projekten in Niger in Zusammenarbeit mit HIS, dem Hosanna Institut Sahel in Niger, geleitet von Renate und Yacouba Seydou, ist der Zweck des Hilfswerks.

Hauptprojekt ist der Kinderfonds in der Hauptstadt Niamey. "In Kinder zu investieren, vor allem in ihre Bildung, ist sehr wertvoll", betonte Christa Heinzelmann. Monatlich setzt Helfende Hände rund 600 Euro als Schulgeld, für Medizin oder für Krankenhausaufenthalte ein. Diese Investitionen können sich viele Familien nicht leisten. Helfende Hände unterstützt Jugendliche in der Ausbildung, aktuell einen Medizinstudenten, der die Gebühren für seinen Abschluss nicht aufbringen könnte. Groß ist die Freude über Ramatou. Die Waise kam vor drei Jahren zu HIS mit dem Wunsch, zu studieren. Treue Spender ermöglichten ihr ein Geografiestudium, das sie nun erfolgreich abschloss. Sie möchte ihr Wissen im Bereich Medien nutzen, um zu recherchieren und Dokumentationen zu erstellen.

Der Erlös aus dem Verkauf von Souvenirs und Näharbeiten ging direkt an die Erzeugerinnen.

Helfende Hände konnte im vergangenen Jahr außerdem zwei neue Foodbanks errichten. Die Foodbank in Tiwat wurde um 30 Doppelzentner Hirse aufgestockt, um Flüchtlinge aus Mali mit zu unterstützen. Foodbanks sind Getreidespeicher für Notzeiten, Einheimische werden eingelernt und angeleitet, diese eigenständig zu verwalten. In dieser Situation und vielen anderen Notsituationen konnte Helfende Hände unbürokratisch helfen. Für die Rumänienhilfe wurden in Zusammenarbeit mit dem Verein Hoffnung und Hilfe Lebensmittel- und Hilfsgüter-Transporte organisiert.

Die Einnahmen des Vereins setzen sich aus Spenden von Mitgliedern und Bürgern sowie aus Erlösen aus Frühlings- und Weihnachtsmarkt in Dornhan zusammen.

Kassiererin Diana Hezel ist stolz, dass die Verwaltungskosten des Hilfswerks nur zwischen drei und fünf Prozent der Einnahmen ausmachen.

Der nächste Einsatz des Vereins wird beim Frühlingsfest in Dornhan am Sonntag, 26. April, sein. Dort wird am Stand in der Fürnsaler Straße Kaffee und Kuchen angeboten, außerdem sind wieder Handarbeiten und Souvenirs aus Niger im Angebot.