An Ständen des Missionsmarkts in der Dornhaner Stadthalle informieren sich die Besucher. Foto: Stöhr Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Bezirksmissionsnachmittag in der Dornhaner Stadthalle / Pfarrer Steffens verabschiedet

Dornhan/Sulz. Beim diesjährigen Bezirksmissionsnachmittag in der Dornhaner Stadthalle wurde das Thema "Mission" aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Mission – was ist das eigentlich? Und wie verändert das Evangelium die Kulturen? Um diese und andere Fragen ging es am Sonntag in der Dornhaner Stadthalle. Eingeladen dazu hatte der evangelische Kirchenbezirk Sulz, aus dem auch die Bläser kamen, die den Nachmittag musikalisch mitgestalteten.

Pfarrer Georg Steffens freute sich zu Beginn, dass die Halle so voll war und bedauerte gleichzeitig, dass dies seine letzte Veranstaltung in der Funktion als Leiter des Arbeitskreises Mission sei, da er zum 1. September eine neue Pfarrstelle bei Göppingen angetreten habe. Als Moderator lud er zusammen mit Simone Meng verschiedene Kurzzeit- und Langzeitmissionare zur Gesprächsrunde auf der Bühne ein. Diese berichteten von ihren Erfahrungen in Afrika, Indien, Zentralasien und Pakistan.

Ein wichtiger Aspekt, der in den Erzählungen deutlich wurde, war, Beziehungen aufzubauen und einen Zugang zu den Leuten zu bekommen. Die Hauptaufgabe liege nicht darin zu missionieren, sondern sich erst einmal kulturell anzupassen, so drückte es ein Missionar, der in Zentralasien tätig war, aus. Das Vorurteil, dass Mission Kulturen zerstöre, konnte in den Berichten entkräftet werden. Dennoch gab es auch Situationen, in denen die Missionare in Konflikt mit anderen Verhaltensweisen und Ansichten kamen. Gerade Zentralasien gelte als "schwieriges Pflaster für Christen", so Steffens, der wissen wollte, ob es aus dieser Region denn auch Tipps für Deutschland gäbe. Gastfreundschaft, lautete die überzeugte Antwort. Diese werde in anderen Kulturen viel höher bewertet als hierzulande.

Bürgermeister Markus Huber nutzte anschließend die Gelegenheit für ein Grußwort. Deutschland sei selber mittlerweile ein großes Missionsfeld geworden, sagte er. Deswegen gelte es auch hier, die christlichen Ideale an die Gesellschaft weiterzugeben. Die große Besucherzahl in der Stadthalle sei ein gutes Zeichen für die Unterstützung der vielfältigen Missionsarbeit in der ganzen Welt.

In der Pause bewirtete der Förderverein des evangelischen Jugendwerks Bezirk Sulz mit Kaffee und Kuchen. Im Foyer war eine Missionsausstellung mit zahlreichen Ständen verschiedener Missionsgesellschaften aufgebaut. Hier konnten sich die Besucher Eindrücke aus erster Hand verschaffen, Informationen zu Kurzeinsätzen oder Seminaren erhalten oder auch einheimische Produkte aus den jeweiligen Erdteilen erwerben. Dazu gehörten Kunsthandwerkliches aus Naturmaterialien, exotische Teesorten und vieles mehr.

Im Hauptreferat des Nachmittags gab das Ehepaar Mihamm Kim-Rauchholz und Manuel Rauchholz praktische Einblicke in die Missionsarbeit. Die aus Südkorea stammende Theologin und der Ethnologe beleuchteten das Thema aus zwei Blickwinkeln. Wichtig sei, wie zuvor schon im Gesprächskreis angeklungen, nicht nur die Verkündigung, sondern auch die "Menschenfreundlichkeit". Als Beispiel erwähnten die beiden ein Bildungsprojekt, das in Zusammenarbeit mit der Regierung in Mikronesien zustande kam. Das positive Resultat war, dass die hohe Gewaltrate seit der Aufnahme des Projekts deutlich gesunken sei.

Am Ende der Veranstaltung wurde Pfarrer Georg Steffens verabschiedet. Er war zehn Jahre lang Bezirksmissionspfarrer im Kirchenbezirk. Sein Nachfolger ist Pfarrer Johannes Götschke. Mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Die Sach ist dein, Herr Jesu Christ" und einem gesprochenen Segenswort endete die Veranstaltung. Der nächste Bezirksmissionsnachmittag im Kirchenbezirk Sulz findet am 14. Oktober 2018 statt.