Werner Berggötz (Mitte) erklärt Bürgermeister Markus Huber (Zweiter von links) und Kämmerer Bernd Heinzelmann, welche Teile im Werk hergestellt werden. Links: Sascha Berggötz Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Firma Berggötz in Marschalkenzimmern stellt Drehteile für verschiedene Branchen her / Bürgermeister und Stadtkämmerer zu Besuch

Von Marzell Steinmetz

Dornhan-Marschalkenzimmern. "Uns gibt es seit 40 Jahren", sagt Werner Berggötz beim Besuch von Bürgermeister Markus Huber und Stadtkämmerer Bernd Heinzelmann.

Der Zwei-Mann-Betrieb in Marschalkenzimmern hat sich seit 1975 zu einem mittelständischen Unternehmen mit 28 Mitarbeitern entwickelt.

Der Familienbetrieb firmierte Ende 2013 um: Aus der Gebr. Berggötz OHG wurde die Berggötz GmbH und Co. KG. Klaus Berggötz, der 1975 den Betrieb vom Firmeninhaber Walter Berggötz übernommen hatte, schied als Geschäftsführer aus. Sein Sohn Sascha, der im Jahr 2000 nach dem abgeschlossenen Maschinenbaustudium in den Betrieb einstieg, rückte nach. Er und Werner Berggötz sind die Geschäftsführer der neu gegründeten KG.

Das Werk befindet sich seit 1988 am Ortsrand in der Niedertalstraße. Der damalige Bürgermeister Günter Wößner wollte eigentlich, dass sich die Firma im Dornhaner Gewerbegebiet ansiedelt. "Marschalkenzimmern lag uns aber näher", meint der 69-jährige Seniorchef Werner Berggötz.

Von Anfang an hat die Firma Berggötz großen Wert darauf gelegt, technisch auf dem neuesten Stand zu sein. So ist die erste CNC-Maschine bereits 1980 angeschafft worden. Mit Bedacht wurde in Maschinen investiert, mit denen für verschiedene Branchen Drehteile produziert werden können. Bei den ganz großen Mengen wäre die Firma kaum konkurrenzfähig, dafür aber bei kleineren und mittleren Losen, die, so Werner Berggötz, in kurzer Zeit hergestellt werden können. Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Flexibilität zeichne den Betrieb aus. Der Kunde, erklärte Sascha Berggötz, "will nicht in einer Woche, sondern schon morgen seine Teile haben".

Der hochmoderne Maschinenpark ermöglicht es, kurzfristig auf Kundenwünsche zu reagieren. Produziert werden Drehteile mit einem Durchmesser von acht bis 65 Millimetern für alle mögliche Bereiche. Zu den Abnehmern der Firma Berggötz gehören unter anderem die Automobilindustrie, die Messtechnik, Hydraulik, Luftfahrt, Möbelindustrie und Medizintechnik. Wo die Teile überall hingehen, "bekommen wir oft nicht mit", sagt Sascha Berggötz. Der Exportanteil liege bei etwa vier Prozent.

Was dem Marschalkenzimmerner Unternehmen immer mehr zu schaffen macht, ist der rauer werdende Umgangston in der Wirtschaft und die zunehmende Bürokratie. Die Konzerne versuchen, die Preise bei ihren Zulieferern zu drücken. Die Preisverhandlungen seien schwieriger geworden.

Als Familienbetrieb nehmen die beiden Geschäftsführer die soziale Verantwortung für ihre Mitarbeiter sehr ernst. So wurde auch während der Wirtschaftskrise 2008 versucht, das Personal zu halten. "Das hat sich bewährt", stellte Werner Berggötz im Nachhinein fest. Denn nach der Krise ging es mit der Wirtschaft steil nach oben: "Wir konnten sofort wieder einsteigen."

Nach der Umfirmierung pausiert die Firma momentan mit der Ausbildung. Aber Nachwuchskräfte bleiben ein Thema. "Zeugnislehrlinge", meint der Seniorchef, "wollen wir nicht haben." Leute, die nach der Lehre studieren, kann der Betrieb kaum halten. "Wenn wir ausbilden, dann mit dem Hintergedanken, dass der Auszubildende auch bleibt," erklärt Sascha Berggötz, der auch jungen Menschen eine Chance geben will, die nicht so gut in der Schule waren. Facharbeiter zu gewinnen, werde aber zusehends schwieriger. Deshalb denken die Geschäftsführer auch daran, Flüchtlinge, etwa aus Syrien, zu integrieren. Dazu konnte Bürgermeister Huber nur ermuntern.