Wenn Richard Rossa die Bienensauna erklärt, sind auch erfahrene Imker-Kollegen beeindruckt. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Bienen: Richard Rossa gibt Tipps für den Erhalt gesunder Völker

Dornhan. Ohne Chemie und nur mit natürlicher Wärme Bienen überleben lassen: Dieses Thema lockte zahlreiche Imker zum Bienenstand von Franz Rahm in Dornhan. Richard Rossa stellte ihnen die "Bienensauna" vor, die er erfunden hat.

Die Honigbiene sei eines der wichtigsten Nutztiere und bestäube rund 80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen, erklärte er. Dennoch seien Bienen gefährdet. Allein in Deutschland ist nach Angaben des Deutschen Imkerbundes die Zahl der Bienenvölker seit 1952 von 2,5 Millionen auf heute weniger als eine Million zurückgegangen. Monokulturen in der Landwirtschaft und der Einsatz von besonders gefährlichen Insektiziden machen den Bienen das Leben schwer.

Ihr größter Feind sei jedoch die Varroamilbe. Die 1,5 Millimeter große Milbe ist seit den 1980er-Jahren eine Plage. Sie vermehrt sich rasant im Bienenstock, befällt die Bienen und deren Brut und saugt sie aus. Bisher wird der Milbenbefall hauptsächlich mit Ameisensäure und Giften behandelt. Das tötet die Milbe, schwächt aber auch die Biene. Auf die Idee, eine Bienensauna zu bauen, ist der Ingenieur Rossa gekommen, als eines seiner Bienenvölker durch eine Säurebehandlung starb.

Seit zehn Jahren führt er Hyperthermie-Behandlungen kompletter Völker auch bei befreundeten Imkern durch. Die Bienensauna werde inzwischen von mehr als 450 Imkern genutzt.

Bei 39 Grad Celsius stirbt die Varromilbe ab. Den Bienen selbst schadet dies nicht, sie vertragen Temperaturen bis zu 45 Grad. Richard Rossa zeigte den Imkern, wie das von ihm entwickelte Gerät funktioniert.

Temperatur und Feuchte werden permanent gemessen und geregelt. Nach drei bis vier Stunden ist die Behandlung abgeschlossen. Zwei Behandlungen im Jahr reichten aus, um der Milbe Herr zu werden, erklärt Rossa. Und nicht nur die erfolgreiche Bekämpfung der Milbe werde erreicht. Bienen verbrauchten sehr viel Energie, um sich und die Bienenkönigin zu wärmen. Die künstliche Wärme bedeutet für die Biene weniger Stress, eine höhere Honigleistung und eine längere Lebensdauer. Auch altgediente Imker zeigten sich beeindruckt von Rossas Wissen und dessen Tipps zum Umgang mit dem so nützlichen Insekt.