Bei Gerhard Callies in Dornhan findet die 50. Auktion statt / Das Jubiläum ist Anlass für eine Benefizversteigerung

Von Marzell Steinmetz

Dornhan. Anlässlich der 50. Auktion bei Callies in Dornhan gibt es eine Benefizversteigerung am kommenden Freitag. 100 Teile sind für einen gemeinnützigen Zweck bestimmt.

Ein Großteil davon ist gespendet. Doch auch "eigene Sachen" sind dabei, teilt Gerhard Callies mit. Er kann zwar nicht sagen, was letzten Endes dabei herauskommt. Aber 2000 bis 3000 Euro dürften es sein. Das Geld will er an den evangelischen Kindergarten und das Kinderhaus sowie an die Turn- und Sportfreunde Dornhan für deren Jugendarbeit übergeben. Im Katalog sind es die Positionen von 4000 bis 4099, die zu Wohltätigkeitszwecken versteigert werden. Diese Antiquitäten wurden ohne Limit angesetzt. Das heißt: Es kann bei einem Euro losgehen. Allerdings gibt es für verschiedene Objekte schon jetzt Gebote von Kunden des Auktionshauses. In dem Fall müssen weitere Interessenten höher einsteigen. Aquarelle, Ölbilder, handgeknüpfte Teppiche, Schmuck sind unter anderem ausgeschrieben. Wer Glück hat, macht ein richtiges Schnäppchen. Eine Rarität ist ein Anhänger aus Gelbgold mit drei Brillanten oder eine Biedermeier-Granatbrosche.

Von der Benefizversteigerung abgesehen, ist die Jubiläums-Auktion etwas größer als sonst. Eine Besonderheit sind Münzen und Medaillen. Gerhard Callies erhielt aus einer Tuttlinger Sammlung chinesische Gold- und Silbermünzen. Sie wurden in kleinen Auflagen als Devisen nach Europa verkauft und sind deshalb auch entsprechend begehrt. Bei einer 100 Yuan Gold-Münze aus dem Jahr 1985 beginnt die Versteigerung mit 300 Euro. Von einer Silbermünze aus China, die einen Riesenpanda zeigt, sind lediglich 2000 Stück geprägt worden. Auch hier sind das Mindestangebot 300 Euro. Das untere Limit für 100 Euro Gold aus dem Jahr 2002 mitsamt Originaletui liegt sogar bei 400 Euro. Eine umfangreiche Briefmarkensammlung, die die ganze Welt umfasst, ist mit 18 000 Euro angesetzt. Die Alben füllen einen ganzen Schrank. Callies ist zuversichtlich, dass hierfür ein Sammler oder Händler ein Gebot macht. Ein weiterer Schrank mit Briefmarken startet bereits bei einem Betrag von 5000 Euro.

Für Kunstliebhaber lohnt sich ebenfalls ein Blick in den Katalog. Vom Schwarzwaldmaler Wilhelm Kimmich aus Lauterbach kommen mehrere Gemälde unter den Hammer. Lithografien von Max Liebermann, Auguste Renoir, Pablo Picasso oder Paul Cezanne dürften ebenfalls ihre Liebhaber finden.

Was aus Sulzer Sicht interessant wäre, ist ein Schuldbuch. "Es stehen Namen und Zahlen drin", erzählt Callies. Die deutsche Schrift kann er allerdings kaum lesen. So weiß er auch nicht genau, welche Bewandtnis es damit auf sich hat. Das in Leder gebundene Buch dürfte aus der Zeit um 1700 stammen. "Das muss ins Sulzer Archiv", meinte jedenfalls die frühere Stadträtin Ute Schrön, die gestern bei Callies vorbeischaute.

Die Antiquitäten hat der Auktionator zumeist aus Nachlässen und Auflösungen von Sammlungen. Die Lageräume in seinem Haus sind prall gefüllt. An der Versteigerung nehmen Kunden aus ganz Deutschland und dem Ausland, unter anderem aus Russland und – auch wegen der Münzen – aus China teil. Beginn ist am morgigen Donnerstag, 13. November, um 15 Uhr. Am Freitagnachmittag findet die Benefizversteigerung statt, danach geht es weiter mit der normalen Versteigerung, die am Samstag ab 10 Uhr fortgesetzt wird. Was übrig bleibt, wird im Laden verkauft. Viel wird es wohl nicht sein: "95 Prozent des Katalogs gehen immer weg", weiß Callies.