Bernhard Hoëcker reimt zum Schluss ein Lied aus seinen Infos über Dornhan. Foto: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Unterhaltung: TV-Comedian Bernhard Hoëcker zeigt den Dornhanern, wie man "richtig falsch liegen" kann

Bernhard Hoëcker ist ein Selbstläufer, der mit bloßem Namen Hallen füllt – so auch am Freitag in der mit 500 Plätzen komplett ausverkauften Stadthalle. Mit seinem Programm "So liegen Sie richtig falsch" gab der Comedian ein Gastspiel bei KKF – Kunst und Kultur im Farrenstall.

Dornhan. Voller Begeisterung jubelten ihm die Zuschauer bereits beim Betreten der Bühne zu. So einen prominenten Typen aus dem Fernsehen sieht man doch nicht alle Tage in Dornhan. Bekannt wurde das Allroundtalent als Mitglied des Fernseh-Rateteams "Genial daneben" und durch die Parodie-Sendung "Switch".

Tücken der Anglizismen

In Dornhan ging es dann gleich verbal emotional ans Eingemachte. Mit außergewöhnlicher Bühnenpräsenz gab der gerade mal 1,59 Meter große Hoëcker Denkanstöße, teilte persönliche Erfahrungen und daraus resultierende weitreichende Erkenntnisse und vermittelte dem Publikum dabei scheinbar das Gegenteil von "richtig falsch liegen". Er erklärte und zeigte zur Belustigung seiner Zuhörer, dass die Zeichensprache keinesfalls international ist. Und dass die in Deutschland gebräuchlichen Anglizismen Fehlschlüsse ergeben können, so bei "Public Viewing", das im englischen Sprachgebrauch für das Aufbahren eines Verstorbenen gebraucht wird. Kausalketten und selektive Wahrnehmung folgten.

Dann kamen die Besucher dran. "Wo kommt ihr her? Was macht ihr so? Was sind eure Hobbies? Was gibt es Besonderes in Dornhan? Wo ist der Bahnhof?"

Er klopfte ab, bohrte nach, ließ nicht locker bei der Heimatforschung. Dabei bekam der Dornhaner Bürgermeister auch sein Fett ab. Die improvisierten Gags, die wirklich spontan entstanden, sorgten für heftige Lachsalven. Nach dem lockeren Start bekamen die Zuschauer von Hoëcker einen schnellen Einführungskurs im Umgang mit Internet, Facebook und Smartphone verpasst, um während des Auftritts direkt mit dem Energiebündel interaktiv zu kommunizieren.

Auch diese Einlagen sorgten für Riesenspaß. Mit allzu Menschlichem oder Missverständlichem verstand es das Schlitzohr, auf sich aufmerksam zu machen.

Auch Gott und die Welt kamen direkt ins Scheinwerferlicht. "Was habt Ihr für einen Sauhaufen aus meiner Erde gemacht?", ein Jesus-T-Shirt mit der Aufschrift "I will be back", eine wundersame Vermehrung durch Kontaktreliquien und eine Fülle weiterer Anekdoten wurden präsentiert.

Spritztour mit der Harley

Nach der Pause bekannte sich Hoëcker als Katholik und erzählt stolz, dass er sich in einer katholischen Kirche einfach gut auskennen würde. Die dort an den Wänden hängenden Personen wären ihm vertraut. Sie hätten alle denselben Vornamen – "Sankt".

Bei der Umfrage, wie lange anwesende Paare verheiratet sind, ging er auf das am kürzesten verheiratete Paar ein. Dazu kam er von der Bühne, um seine Fragen hautnah zu stellen. Gabi erhielt einen Heiratsantrag während einer Motorrad-Spritztour auf einer Harley an den Lago Maggiore.

Aus dieser Geschichte und allem anderen über Dornhan Gehörtem sang er zum Schluss ein spontan gereimtes Lied. Dazu wurden von seinem Technik-Team lustige passende Bilder auf die Leinwand projiziert – ein tolles Finale in einem tobenden Saal.