Dass der Bürgerbus am Montag starten kann, daran sind viele beteiligt. Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerbus: Fahrzeug rechtzeitig geliefert / Erste Tour startet am Montag

Der Bürgerbus kann am kommenden Montag starten. Das Fahrzeug ist rechtzeitig geliefert und gestern Abend ökumenisch geweiht worden.

Vom Marzell Steinmetz

Dornhan. Die Freude darüber, dass das Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden konnte, war beim Festakt am Freitagabend in der Mensa der Stadthalle groß. Es waren viele Beteiligte, die dazu beigetragen hatten. Bürgermeister Markus Huber nannte an erster Stelle das fünfköpfige Organisationsteam mit Hauptamtsleiterin Sabine Heim, Sigrid Kümmich, Rainer Rais, Alois Schanz und Gerd Walter. Es wurden allerdings auch Sponsoren benötigt. Die Interessengemeinschaft Handel und Gewerbe unterstützte das Projekt und finanzierte mit ihren Mitgliedern die Hälfte der Anschaffungskosten. Die andere Hälfte, 22 500 Euro, kamen vom Land als Zuschuss. Damit konnte ein barrierefrei ausgestattetes Fahrzeug für acht Fahrgäste beim Autohaus Blocher bestellt werden.

Bei der Diskussion über "Dornhan 2030" sei der Bürgerbus ein mit "vielen Quoten versehenes Thema" gewesen, erinnerte Bürgermeister Huber. Es sei um die Frage gegangen, wie man einen serviceorientierten Bus im Stadtgebiet fahren lassen könne. Dass es funktionieren kann, erfuhr die Arbeitsgruppe bei einem Besuch in Wendlingen im Juli 2014. Huber: "Da war klar, der Bürgerbus muss kommen."

Es wurden ehrenamtliche Fahrer gesucht, ein Fahrplan erarbeitet und das Gespräch mit Busunternehmen gesucht. Mit diesen mussten Abstimmungen getroffen werden. "Siehe da, es hat alles geklappt", sagte Huber. Allerdings habe man sich das Vorhaben einfacher vorgestellt. Der Bürgerbus in Dornhan ist der erste im ganzen Landkreis Rottweil. Man habe Neuland betreten. Huber ist aber überzeugt, dass das Projekt Schule machen wird.

Die insgesamt 17 Fahrer haben mittlerweile alle ihr ärztliches Zeugnis und den Personenbeförderungsschein. Parallel dazu sei die Buslinie beantragt worden. Die Erlaubnis ist da. Huber betonte, dass der Linienverkehr nun auch bedient werden müsse. Er sieht dies als Ergänzung zu den anderen Buslinien.

Vom Landesverband der Bürgerbusse richtete Vizepräsident Gerhard Endres aus Ehrenkirchen die Glückwünsche aus. Die Idee des Bürgerbusses sei England entstanden, über Holland nach Norddeutschland gekommen und habe Bayern erreicht. "Der Funke springt immer noch über", meinte Endres.

Monika Prillwitz, Gemeindereferentin der katholischen Seelsorgeeinheit Sulz, und Wolfgang Heinzelmann von der evangelischen Kirchengemeinde hielten gemeinsam eine Andacht. Monika Prillwitz weihte danach das Fahrzeug. Für Musik sorgten Amélie (Gesang) und Benedict Bühler (Gitarre) aus Zimmern. Bei all der Freude gedachte Bürgermeister Huber der Familie Blaumeiser, deren Tochter vor wenigen Tagen auf so tragische Weise gestorben ist.