Gut zu erkennen sind in der Mitte die Stadt- und Sporthalle, dahinter das Schulzentrum und am vorderen mittleren Rand des Luftbilds das Seniorenzentrum. Foto: Kretschmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister Markus Huber glaubt, dass die Dornhaner Einwohnerzahlen in etwa konstant bleiben

Von Marzell Steinmetz

Dornhan. Der Bevölkerungsatlas der Bertelsmann-Stiftung prognostiziert für Dornhan bis zum Jahr 2020 einen Bevölkerungsverlust von mehr als sieben Prozent. Bürgermeister Markus Huber glaubt nicht, dass diese Voraussage eintritt.

"So schlecht sind wir nicht", erklärt er. Den aktuellen Zahlen zufolge geht die Einwohnerzahl sogar eher nach oben.

Nach dem Statistischen Landesamt gibt es auf Zensusbasis einen Bevölkerungsrückgang von 6022 im Jahr 2012 auf 5595 am 30. Juni 2014. Diesen rückläufigen Trend bestätigt die Fortschreibung der Bevölkerungszahlen der Stadt.

Gegenüber dem Statistischen Landesamt gibt es aber kleine Unterschiede. Demnach ging im gleichen Zeitraum die Einwohnerzahl von 6033 auf 6010 zurück. Die weitere Fortschreibung zeigt wieder einen Trend nach oben. Zum 30. Juni 2015 hat die Gesamtstadt Dornhan 6026 Einwohner erreicht.

"Wir können uns dem prognostizierten Trend entziehen, nicht nur wegen der Flüchtling", ist Bürgermeister Huber überzeugt. Zumindest aber, stellt er fest, schneide Dornhan in der Bevölkerungsentwicklung besser ab als von der Bertelsmann-Stiftung prophezeit. Deren Prognosen würde er zustimmen, wenn die Stadt in den vergangenen Jahren nicht so viel in ihre Infrastruktur investiert hätte. Huber verweist auf starke "Zentraleinrichtungen" wie das Kinderhaus, die Realschule, das Seniorenzentrum mit der Sozialstation, die Stadt- und Sporthalle. Von der Hebamme bis zu Pflegeplätzen sei in der Stadt alles da.

Was nicht heißt, dass das eine oder andere verbessert werden kann. "Wir haben einzelne Schwachpunkte", räumt Huber ein. Das gilt beispielsweise für die Ärzteversorgung. Die Stadt plant aber schon ein Ärztehaus im Spezia-Gebäude, außerdem sollen weitere Pflegeplätze geschaffen werden.

Mit schnellem Internet ist die Stadt insgesamt gut versorgt, doch auch hier, so Huber, "müssen wir noch nachlegen".

Klar ist für ihn: Es wird bei der demografischen Entwicklung künftig mehr Sterbefälle geben, und diese werden nicht mit Geburten ausgeglichen. Daher geht es ihm darum, dass Menschen nach Dornhan ziehen und junge Dornhaner wieder zurückkommen, wenn sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben.

Huber: "Ich bin der Meinung, dass wir etwas beeinflussen können. Man kann gegen den Einwohnerrückgang etwas tun." Das sei eine Herausforderung, der "wir uns schon seit Jahren stellen".

Seine Prognose zur Bevölkerungsentwicklung ist, dass sich Dornhan bei 6000 Einwohnern hält. Das sei auch das Ziel, das noch übertroffen werden könne, wenn sich mehr Firmen in der Stadt ansiedelten.