Marschalkenzimmern erhält aus dem Landessanierungsprogramm Zuschüsse für private und öffentliche Projekte

Von Marzell Steinmetz

Dornhan-Marschalkenzimmern. Fünf Jahre hat es gedauert, bis Marschalkenzimmern Fördermittel aus dem Landessanierungsprogramm bekommt. 560 000 Euro sind zugesagt.

Weitere Mittel kommen von der Stadt. 940 000 Euro sind es dann insgesamt, die an Zuschüssen für private und öffentliche Vorhaben zur Verfügung stehen.

Eine Informationsveranstaltung hat es Anfang Juni bereits gegeben. Die Bürger im Sanierungsgebiet zwischen "Löwen", Vereinshaus und "Im Angel" bekommen nun Erfassungsbögen von der STEG (Stadtentwicklung Stuttgart) zugeschickt. Damit soll ermittelt werden, wie viele Hausbesitzer sich an dem Landessanierungsprogramm beteiligen wollen. Ortsvorsteher Gerhard Röhner geht davon aus, dass bis Herbst eine Kostenschätzung vorliegt. "Wir können in diesem Jahr noch loslegen", ist er überzeugt.

Vor allem geht es darum, die Innenentwicklung voranzubringen und damit, so Röhner, Marschalkenzimmern als Wohnort zukunftsfähig zu machen und junge Menschen im Ort zu halten.

Das Baugebiet Bühlstraße I ist mittlerweile voll belegt. Jetzt soll die Erschließung auf innerörtlichen Flächen fortgesetzt werden. Die Stadt muss dafür ein altes Haus erwerben. Wichtig für die Förderung sei gewesen, dass neue Bauplätze nicht auf der grünen Wiese erschlossen würden, erklärt Röhner. Aber auch in der "Bühlstraße II" soll es weitergehen. Von sechs Plätzen seien nur noch zwei frei. Röhner: "Wir müssen weiter am Ball bleiben, dass Leute aus dem Ort bauen können."

Ein größeres Projekt ist der Straßenausbau "Im Angel". Etliche Häuser sind zwar schön hergerichtet, doch die Straße ist dringend sanierungsbedürftig. Zwei "Inselhäuser" befinden sich in dem Bereich. Eventuell werde man eine von den zwei vorbeiführenden Straßen dort schließen.

Die gemeindeeigene Fläche zwischen "Krone" und Vereinshaus könnte zum neuen Ortsmittelpunkt werden. Hier soll ein Bürgerhaus, eventuell mit angebautem Bürgersaal, entstehen. Mehrere Dienstleistungen sollen in dem Gebäude untergebracht werden, so auch die Ortschaftsverwaltung.

In dem Fall würde das Rathausgebäude für die Stadt nicht mehr gebraucht und könnte verkauft werden. Es ist ohnehin nicht barrierefrei. Für ältere Menschen ist der Zugang sehr beschwerlich. Röhner könnte sich auch vorstellen, das Schlachthaus abzubrechen und die Bäckereifiliale ins Bürgerhaus zu verlegen. Interesse bestünde zusätzlich an einem Metzger. Eine weitere Möglichkeit wäre, so Röhner, in dem Multifunktionshaus eine betreute Seniorengruppe einzurichten. Mit einem Anbau ans Bürgerhaus könnte, ähnlich wie in Dornhan im Farrenstall, außerdem ein Raum für kleinere Veranstaltungen geschaffen werden.

Die Informationsveranstaltung zum Landessanierungsprogramm war mit 80 bis 90 Leuten gut besucht. Das zeigte auch, dass Interesse an Sanierungsmaßnahmen besteht. Das Förderprogramm läuft nach Auskunft von Röhner über einen Zeitraum von acht Jahren.