Pianist und Prediger: Waldemar Grab spielt in der Dornhaner Stadthalle traumhafte Melodien. Foto: Bronner Foto: Schwarzwälder-Bote

Waldemar Grab gibt ein Konzert in der Dornhaner Stadthalle / Abschluss der "Tage der Hoffnung"

Von Julia Bronner

Dornhan. Die bekannte Melodie der ZDF-Serie "Traumschiff" erfüllte am Samstagabend die Dornhaner Stadthalle. Als Höhepunkt der "Fünf Tage der Hoffnung" der evangelischen Kirchengemeinde sorgte der Prediger und Musikevangelist Waldemar Grab für einen Konzertabend der besonderen Art, bei dem der Glaube an Gott im Mittelpunkt stand.

Schon nach den ersten Tönen wurde das außergewöhnliche Talent des ehemaligen Showpianisten des "Traumschiffs" MS Deutschland deutlich. Mit flinken Fingern bearbeitete er die Tasten des elektronischen Flügels und unterhielt die knapp 300 Gäste in der damit gut besetzten Stadthalle mit flotten Melodien und kräftigem Gesang. Unter dem Motto "Ich bin fasziniert" nahm er die Zuhörer mit auf eine Reise mit dem Traumschiff um die Welt. Ob die Traumschiff-Melodie oder Grabs ganz eigene Interpretation von Johann Sebastian Bach – sein Repertoire war vielfältig. Auch das selbst zusammengestellte Potpourri aus "Der fröhliche Landmann", "Tritsch-Tratsch-Polka" und "Die Wut über den verlorenen Groschen", mit dem er als kleiner Junge den Landeswettbewerb gewonnen hatte, gab Grab zum Besten. Von Jazz über Swing bis hin zu Klassik deckte er alle Stilrichtungen ab. Begleitet wurde seine Musik von einer Bilder-Präsentation.

Zwischen den musikalischen Beiträgen sorgte der 56-Jährige mit seinen humorvollen Erzählungen für eine lockere Atmosphäre und viele Lacher beim Publikum. Er berichtete in Anekdoten von den beeindruckenden Erlebnissen seines Lebens.

Neben seiner Tätigkeit als Musiker war er unter anderem Verlagskaufmann und Journalist, Begleiter von Kanzler Helmut Schmidt und Redenschreiber. Sein erstes Klavier habe er mit sechs Jahren bekommen, erzählte Grab. Damals waren seine berühmten Vorbilder unter anderem Peter Alexander und Paulchen Kuhn, mit denen er später dann selbst auf der Bühne stand.

Die eigentliche Botschaft war für Waldemar Grab aber sein Weg zum Glaube. "Ich bin vor elf Jahren zum Glauben an Christus gekommen. Davor wollte ich mit dem Christentum nichts zu tun haben", berichtete er. Die Zeit auf der MS Deutschland und sein Erfolg hätten ihn negativ verändert. "Es gab Momente, in denen ich nicht mehr daran gedacht habe, wo ich herkomme", gab der Musikevangelist zu. Nachdem er innerhalb eines Jahres "dem Tod mehrmals von der Schippe gesprungen" war, änderte sich etwas in seinem Leben. Er habe nach Halt gesucht. Nach zwei Jahren, in denen er sich intensiv mit der Bibel beschäftigte, entschied er sich schließlich für Gott und das Christentum. "Das war der Rettungsanker, den ich in meinem Leben brauchte", sagte Grab. Jetzt sieht er seinen Auftrag darin, Gottes Wort zu verkünden. Das tut er unter anderem durch seine Musik. Stücke, oftmals bekannte Melodien, versieht er mit neuen Texten über Jesus Christus, in denen er Bibelverse verarbeitet. Von diesen gelungenen Kombinationen konnte sich das Publikum in der Stadthalle überzeugen.

Zum Abschluss des Konzertabends forderte Waldemar Grab die Zuhörer auf, aufzustehen, um gemeinsam ein Segenslied zu singen. Die Verantwortlichen der evangelischen Kirchengemeinde freuten sich über die gute Resonanz aus der Bevölkerung. Am Sonntag bildete ein Familiengottesdienst mit dem Thema "Was dem Leben Farbe gibt" den Abschluss der Hoffnungstage.