Aaren San ist DJ, Musiker und Komponist. Foto: San

In Weiden produziert er derzeit ein Album. ."Musik ist für mich eine Droge".

Dornhan-Weiden - "Wenn einer tanzt, dann hat der DJ nichts falsch gemacht", sagt Aaren San. Der 40-jährige Weidener ist Musiker, Komponist und hat selber 20 Jahre lang aufgelegt.

Er ist weit herumgekommen als Discjockey (DJ): Mehrere Jahre lang tingelte San durch die Welt. Er hatte Engagements unter anderem in England, der Ukraine, "als das Land noch nichts so zerrüttet war", oder in San Francisco und Denver in den USA. In Brasilien brachte Aaren San Zehntausende von Menschen im Freien zum Tanzen. "Das war eine tolle Zeit", blickt er zurück.

Mit Vinyl-Platten ging es los. Das war noch handwerkliche Arbeit. Der Discjockey benutzte zwei Plattenspieler. Die Kunst war, die Übergänge von einem zum anderen Titel nahtlos zu bewerkstelligen. "Das braucht man heute nicht mehr", fügt San hinzu. Mit USB-Stick und Laptop haben es die DJs im digitalen Zeitalter wesentlich einfacher. Da wundert es aber auch nicht, dass es von ihnen mittlerweile sehr viele gibt. "Der Markt ist gesättigt", weiß San.

Zu früher und heute stellt er aber noch einen Unterschied fest: "Mit Vinyl war es ›dreckiger‹" – nicht so perfekt, dafür aber auch nicht so künstlich und emotionaler.

San ist nicht nur DJ, sondern auch Musiker. Das Keyboard- und Akkordeonspielen brachte er sich selber bei. "Notenspielen kann ich nicht", erzählt er. Er bezeichnet sich als "intuitiven Musiker", der am liebsten drauf los spielt und improvisiert. In der Schulband war er Bassist. "Das wird dich ein Leben lang begleiten", war er sich damals sicher. Da hatte er sich wohl richtig eingeschätzt.

San hat sich dafür entschieden, sowohl Platten aufzulegen als auch eigene Musik zu produzieren. Deshalb richtete er dann auch für viel Geld im elterlichen Haus in Weiden ein eigenes Studio ein. Das hatte er zwischenzeitlich nach Vöhringen verlegt, ist seit 2010 aber wieder zurück in Weiden. "Das war eine gute Entscheidung", stellt er fest.

Anfangs schickte er seine Demos an Verlage. Weil sie aber regelmäßig abgelehnt wurden, gründete er seinen eigenen Musikverlag. Mit Plattenveröffentlichungen machte er auf sich aufmerksam. In den speziellen DJ-Charts landete San öfters auf Platz eins. So kam er auch zu seinen Auslandsengagements.

Von Aufputschmitteln, die in der Techno-Szene durchaus ein Problem sind, hat sich Aaren San ferngehalten. Er trinkt auch keinen Alkohol. "Musik ist für mich eine Droge. Ich kann stundenlang ohne Mittel tanzen", erklärt er. Als DJ hat er auch noch nicht erlebt, dass jemand unter Drogeneinfluss zusammengebrochen ist. Allerdings bekomme er es nicht mit, wenn die Tanzenden Stimulationsmittel einnähmen.

Das Internet brachte neue technologische Möglichkeiten mit sich. Als der Vinyl-Markt einbrach, wurden seine Engagements weniger. Seit 2010 konzentriert sich San auf die Musikproduktion und den Vertrieb. Mehr als 200 Veröffentlichen sind bislang zustande gekommen. Momentan arbeitet er an einem Album, das er dieses Jahr fertigstellen will. Mit seinem Verlag bietet San aber auch anderen Musiker, egal welcher Stilrichtung, eine Internet-Plattform. "Das ist ein Sprungbrett – aber ohne Erfolgsgarantie", meint er. Nur von der Musik zu leben, das sei schwierig. Aaren San ist hauptberuflich Informatiker – "das ist ein sicherer Job".