Das Altensteiger Vokalensemble tritt in der Stadtkirche auf. Foto: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Chorgesang: Das Altensteiger Vokalensemble in Dornhan

Dornhan. Das Altensteiger Vokalensemble bot am Sonntagabend in der Stadtkirche Dornhan unter dem umsichtigen und flexiblen Dirigat von Wolfgang Weible ein außergewöhnliches Klangerlebnis. Bereits mit dem Eingangsstück "Sing and Rejoice" des norwegischen Komponisten Knut Nystedt mit schwierigen Dissonanzen und der Motette "Du Hirte Israels, höre" von Albert Becker haben die knapp 40 Sänger gezeigt, welche Kräfte das Zusammenwirken von Stimmen freisetzen kann.

Anschließend folgten erlesene italienische Klänge von Giovanni Maria Nanino und Claudio Monteverdi. Beschwingte jugendliche Leichtigkeit und Frische spürten die Zuhörer bei dem Madrigal "Jo mi son giovinetta e rido".

Die Stimmen strahlen in erlesener Reife

Aus der Christophorus-Kantorei gewachsen, führt das Altensteiger Vokalensemble seit 1989 die Tradition des Chorsingens nach der Schulzeit fort. Die Stimmen der Ehemaligen sind nicht mehr dieselben, doch strahlen sie nun in erlesener Reife.

Der zweite Konzertteil war Eric Whitacre gewidmet. Mit dem Amerikaner hat das Ensemble einen Komponisten gewählt, dessen Werke weltweit zu den am häufigsten aufgeführten Stücke zeitgenössischer Chormusik gehören. Hoch diffizil, jedoch betörend schön mit allen stimmlichen Raffinessen klingen die "Five Hebrew love songs". Die Lyrik der fünf hebräischen Liebeslieder stammen aus der Feder der Ehefrau Whitacres.

Subtil unterstrichen Violinistin Marina Sonderegger und Sebastian Skobowsky am Klavier den Charakter der Miniaturen. Dann folgte "Shimmering – Ave generosa", eine stimmungsvolle, wunderschöne Komposition aus der Feder des jungen Norwegers Ola Gjeilo. Souveräne Gestaltungskraft zeigte der Chor bei Trond Kverno’s "Ave maris stella" mit erregten Akkordfolgen und leidenschaftlichen Steigerungen in der Melodik.

Achtstimmig, stark intoniert, zart gehaucht, erklang von Felix Mendelssohn-Bartholdy "Denn er hat seinen Engeln befohlen". Einfach schön. Sechs Jahrhunderte und damit mehrere Epochen zwischen Frühbarock und Musik der Moderne erlebte das begeisterte Publikum mit den zumeist a cappella gesungenen Liedern.