Revierleiter Johannes Huber stellt die geplanten Maßnahmen vor (großes Bild). Ob Brombeerteppich, Dolen zum Schutz der Wege vor den Folgen von Starkregen oder prächtige Tannen-Naturverjüngung (untere Reihe von links): Es gibt unterschiedliche Waldbilder. Fotos: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Dornhaner Gemeinderäte lassen sich den Forst und die Aufgaben der nächsten Jahre zeigen

Von Bodo Schnekenburger

Dornhan. Er ist die Sparkasse, Naherholungsgebiet, manchmal auch das Sorgenkind und auf jeden Fall eine Daueraufgabe: der Wald. Am gestrigen Freitag machte sich der Gemeinderat ein Bild vor Ort.

Im Nachgang zur Forsteinrichtung, dem unlängst beschlossenen Planwerk für den Stadtwald der Jahre 2014 bis 2023, hatten Gemeinde und Forst nach draußen geladen. Der Waldbegang, er dauerte fast drei Stunden, war gleichzeitig die Veranstaltung, bei der bisheriger und künftiger Gemeinderat gemeinsam am Start waren, eine Art Übergabe also, bei der Entscheidungen, aber auch Kritik aus der Vergangenheit mit Maßnahmen, deren Wirksamkeit sich in Jahrzehnten auszahlen wird, überschneiden. Auch Vertreter der Jägerschaft hatten sich zur Gruppe gesellt – was durchaus Sinn macht, denn die Waidmänner müssen mitziehen, wenn es um die Gestaltung der Wälder unter Zuhilfenahme der Natur geht. Sonst wird’s teuer. zuerst für die Stadtkasse, und irgendwann für die Pächter.

Zu Begrüßung machte Bürgermeister Markus Huber deutlich, welche Aspekte beim Thema Wald mitschwingen. Wie sie das können, und wo die Arbeitsschwerpunkte im kommenden Jahrzehnt liegen, zeigten Forstdirektor Norbert Utzler und Revierleiter Johannes Huber an sieben Stellen, die den nordöstlichen Bereich der 700 rund Hektar Stadtwald fast in seiner ganzen Vielfalt erschlossen.

Los ging’s im Schulzenwald, wo im vergangenen Jahr mächtig eingeschlagen wurde – weil, wohl aus unterschiedlichen Gründen, die beiden geplanten Hiebe in der Einrichtung bis 2013 unterblieben waren. Dass so etwas nicht unbedingt ohne Schaden abläuft, liegt auf der Hand. Wie die eigenen Waldarbeiter das zu verhindern suchen, war freilich auch schön zu erkennen. Weiter ging’s zum Thema Brombeerteppich, der die nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen gerne gesehene Naturverjüngung abwürgt. In einem Altbestand ist es jetzt höchste Zeit, die kleinen Tannen hochzubringen, damit sie sich noch unter Schirm stabilisieren können, bevor die derzeit rund 115-jährigen Nadelbäume geerntet werden.

Apropos Nadelbäume: Die sollen auch weiterhin das Bild prägen. Schon mit Blick auf den Ertrag. Den bei allen anderen Funktionen, soll der Wald auch ein bisschen Geld abwerfen. Dass er das nicht mehr an jeder Stelle tun muss, zeigte Utzler an einem buchenbestandenen Steilhang. Der ist in der Forsteinrichtung als "Refugium" im Sinne des Totholzkonzepts vorgesehen. Wie solche Standorte beschaffen sein müssen, und was sich an weiteren Maßnahmen anschließt, um aus einem Baumgruppenschutznetz punkte fürs kommunale Ökokonto zu ziehen, war ebenfalls Thema. Genau so wie Wegebau und mitunter notwendige Aufforstung im Dobeltal. Vor dem Ausklang bei der Hochgerichtshütte endete die Exkursion im Spitzwald in Weiden: Naturverjüngung und hohe Ertragskraft sind Forstwirtschaft aus dem Bilderbuch.