Die Technik des neuen Fahrzeugs muss beherrscht werden. Hier wird gerade Löschschaum erzeugt. Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Dornhaner Feuerwehrmänner üben mit dem Löschfahrzeug HLF 20 / Schlagkraft deutlich verbessert

Von Marzell Steinmetz

Dornhan. Vier Übungen in einer Woche: Die Dornhaner Feuerwehrmänner wollen so schnell wie möglich mit ihrem neuen Fahrzeug klar kommen.

"Jetzt macht mal schweren Schaum", sagt am Dienstagabend der Übungsleiter, Tobias Agsten, zu zwei Kameraden, die zusammen ein Löschrohr halten. Der Schaum kann im Feuerwehrfahrzeug HLF  20 erzeugt werden. Das ist für die Dornhaner Abteilung eine Neuerung.

20 Kubikmeter Schaum werden in einer Minute hergestellt. "Es ist wie Badeschaum", erklärt Agsten. Zwei Arten werden benötigt: Mittelschaum zur Abdeckung und Schwerschaum zum Löschen. Zum Üben wird allerdings ein biologisch abbaubarer Schaum verwendet. Dieser tauge jedoch nicht für den Einsatz. Zuvor ist ein ganz normaler Löschangriff geübt worden. Agsten legt im Moment noch keinen Wert auf Schnelligkeit. Im Umgang mit den neuen Geräten sollen die Männer erst einmal Routine bekommen.

Das HLF 20 hat 385 000 Euro gekostet. Für die Sicherheit der Einwohnerschaft eine gute und sinnvolle Investition: "Das Fahrzeug ist ein Traum, es ist das richtige Handwerkszeug", versichert Agsten. Es war aber auch höchste Zeit für die Ersatzbeschaffung. Das alte Löschfahrzeug ist 38 Jahre alt. Bei Reparaturen gebe es nicht nicht einmal mehr Ersatzteile.

Die Herstellung des Löschschaums im Fahrzeug ist bei weitem nicht das einzige Novum für die Dornhaner Feuerwehrmänner. Das alte Staffelfahrzeug kann nur sechs Mann mitnehmen, das Nachfolgemodell neun. Die Schlagkraft wird dadurch erhöht. Noch während der Fahrt können jetzt die Atemschutzgeräte angelegt werden. Am Brandort ist die Besatzung sofort einsatzfähig. Agsten schätzt, dass im Vergleich zum alten Löschfahrzeug, mit dem dies nicht möglich war, dadurch zwei bis drei Minuten Zeit gespart werden. Bei der Menschenrettung kann das entscheidend sein.

Die schweren Geräte werden im HLF 20 unten gelagert. Das erleichtert die Handhabung und spart wiederum Zeit.

Mitgeführt werden Sprungretter, Schubleiter und Steckleiter. Mit einem Lichtmast wird bei Nacht der Einsatzort beleuchtet. Die Feuerwehrmänner können bei einem Hausbrand künftig auch einen Belüfter und einen Rauchvorhang einsetzen. Zur Ausrüstung gehört außerdem eine Wärmebildkamera. "Das Fahrzeug hat einen hohen Einsatzwert", betont Tobias Agsten.

Bei einem Verkehrsunfall war das HLF 20 schon im Einsatz, jedoch, so Agsten, sei es erst als drittes Fahrzeug rausgefahren. Nach und nach wird es in Dienst genommen. "Wir kommen schneller zurecht als gedacht", stellt der Übungsleiter fest.

Aber noch ist nicht Feierabend. "Baut ab, dann machen wir eine weitere Übung", bestimmt er. Die Positionen und Aufgaben werden nun gewechselt.

In der kommenden Woche stehen die technischen Hilfeleistungen auf dem Übungsprogramm.