Mitten drin im Vorderfeld dabei: Der weiße Rowe-Mercedes mit Klaus Graf in Monza. Foto: Gruhler

Klaus Graf fährt bei Blancpain-Endurance-Series in Monza auf Platz zehn.

Einen überzeugenden Einstand in der Blancpain-Endurance-Series, der inoffiziellen GT-Europameisterschaft, gab das Wormser Rowe-Team mit dem Dornhaner Klaus Graf im italienischen Monza. Im Flügeltürer-Mercedes belegte der Dornhaner zusammen mit dem Niederländer Stef Dusseldorp und Frankfurter Platz zehn im 58-Wagen starken Mammutfeld.

Bei frühsommerlichen Wetterbedingungen, im Autodromo Nazionali di Monza belegte das Trio im dreistündigen Langstreckenrennen in der Pro-Wertung obendrein den sechsten Platz. Startfahrer Dusseldorp konnte im ersten Rennabschnitt die Position halten, als er kurz vor Übergabe an Klaus Graf eine unglückliche Drive-Through-Strafe hinnehmen musste, wegen Nichtbeachtens der gelben Warnflaggen. Das weiße Frontmotorauto konnte Graf auf Platz 15 vorfahren, ehe Bastian für den Schlussstint übernahm.

Eine längere Safety-Car-Phase schob das Feld wieder zusammen, sodass Bastian in der letzten halben Rennstunde noch auf Platz elf vorfuhr. Der brandneue Lamborghini Huracan des österreichischen Grasser-Teams mit Fabio Babini, Andrew Palmer und Jeroen Mul wurde bei seinem Debüt als erster abgewinkt, indes wegen nicht regulären Tanksystems wegen zu großen Benzindurchflusses disqualifiziert. So wurde das Rowe-Trio nach 92 Rennrunden noch in den Top-Ten gewertet, nach dem der Rinaldi-Ferrari mit Norbert und Rianat Salikow als neuer Sieger bestimmt worden war.

Offensichtlich war die Überlegenheit der Ferrari- und Lamborghini-Sportwagen auf dem Heimterrain. Diese könnte der speziellen Charakteristik von Monza als Hochgeschwindigkeitsrennstrecke – Klaus Graf erreichte auf der Start- und Zielgeraden ein Tempo von über 270 Stundenkilometern – geschuldet gewesen sein, indes auch der "Balance of Performance-Regelung". Die Sportwagen sollen bei der BOP etwa mittels Airrestriktor und Gewicht auf ein gleiches Leistungslevel gebracht werden um spannende Rennen zu generieren. Womöglich muss die ausrichtende SRO-Organisation im weiteren Saisonverlauf deshalb nachjustieren.

Das Rowe-Schwesterauto mit dem DTM-Fahrer Daniel Juncadella (Spanien), Indy Dontje (Niederlande ) und Nicolai Sylvest (Dänemark) belegte den 14. Rang. "Mit dem Resultat bin ich durchaus zufrieden", wertete Graf den Saisonstart. "Von acht SLS AMG GT3, die am Start waren, haben wir das beste Ergebnis eingefahren – das zeigt, dass wir grundsätzlich gut aufgestellt sind". Von der großen Langstreckenerfahrung des zweifachen American Le Mans-Champions profitieren die jungen Teamfahrer, die gerade halb so alt sind wie der 45-jährige Rennsporthaudegen. Bei ihrem Rowe-Debüt gaben die Youngster überzeugende Leistungen ab.

Rowe-Racing fungiert mit den Technikern der ehemaligen Persson-DTM-Mannschaft als offizielles Kundensport-Team von Mercedes, in dem auch in ein Förderprogramm eingebundene Talente an höhere Aufgaben herangeführt werden. Der nächste Blancpain-Endurance-Lauf findet am 24. Mai 2015 im britischen Silverstone statt.