FußballPhilipp da Conceicao Hafner vom SV Marschalkenzimmern besiegelte den Abstieg des SC Kaltbrunn

Von Volker Haag

Der 19-jährige Philipp da Conceicao Hafner vom SV Marschalkenzimmern war einer der Protagonisten beim Relegationsspiel in Pfalzgrafenweiler – und mit zwei Toren nicht unwesentlich am Sieg beteiligt. Die Mannschaft um Trainer Gerd Rall besiegelte mit dem 2:1-Endstand den Abstieg des SC Kaltbrunn. Mit Hafner hat Rall ein richtiges Sturmtalent aus dem Hut gezogen. In der Vorrunde war dieser noch ausschließlich für die A-Jugend und die Reservemannschaft des Dornhaner Teilortes aktiv.

Mit dem Abgang von Kamil Kurzelewski in seine Heimat Polen wurde für den frisch gebackenen A-Ligisten ein Platz im Kader frei. "Er hat die komplette Vorbereitung auf die Rückrunde bei uns mitgemacht, ist dann richtig gut bei uns eingeschlagen und hat einige wichtige Tore für uns erzielt", ist sein alter Trainer Gerd Rall voll des Lobes über den Youngster.

Im Relegationsspiel gegen den SC Kaltbrunn waren beide Tore des 19-Jährigen sehenswert. Nach toller Vorarbeit von Kevin Springwald drückte Hafner die Flanke seines Mannschaftskameraden per Kopf ins Kaltbrunner Gehäuse. Da gereichte ihm natürlich auch sein Gardemaß von 1,96 Meter nicht zum Nachteil.

Beim 2:1 schickte ihn Burim Berisha auf die Reise und Philipp behielt vor dem Kaltbrunner Tor die Übersicht und vollendete abgeklärt. Dass er dabei beide Torchancen so abgeklärt im für beide Mannschaften so wichtigen Entscheidungsspiel vollstreckte, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. "Ich habe nicht groß überlegt und die Dinger einfach verwandelt. Bei meinem ersten Tor wollte ich den Ball erst annehmen, aber dann habe ich mich für den Kopfball entschieden." Hier haben sich seine Sonderschichten, die er nach dem Training in den vergangenen Wochen einbaute und fleißig Torabschluss übte, offensichtlich ausgezahlt.

Hafner, der nach seinem Abitur vor einem Jahr zur Zeit sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) über den Württembergischen Sportbund in der Grundschule in Sulz und als Jugendtrainer bei der SG Vöhringen ableistet, möchte in seinem späteren Berufsleben mit Kindern arbeiten, und dabei hat ihm das Jahr als FSJ’ler richtig weitergeholfen: "Ich habe in der Grundschule in Sulz teilweise eigenständig Sportunterrichtsstunden geplant und abgehalten und die Lehrer vor Ort unterstützt. Bei der SG Vöhringen war ich als D-Jugendtrainer aktiv und habe das Training durchgeführt und die Mannschaft bei ihren Spielen betreut."

Sein FSJ ist Anfang August schon wieder zu Ende. Aber es hat ihn bestärkt, seinen Berufswunsch als Lehrer weiterzuverfolgen. Für das Wintersemester hat er sich in der Kombination Sport und Spanisch bei den Unis beworben hat.

Die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien, dem Herkunftsland seiner Mutter, ist im Hause Hafner immer ein Thema. Sein Vater hat in der sechsköpfigen Familie keinen wirklich guten Stand. "Sollten Brasilien und Deutschland im Finale aufeinandertreffen, sind alle Familienmitglieder bis auf meinen Vater natürlich für Brasilien." Dann ist nur zu hoffen, dass dieser Fall nicht eintritt und der Familienfrieden im Hause Hafner nicht gestört wird.