Gemeinderat: Stadt investiert in neue Wasserzähler / Daten können per Funk abgerufen werden

Die Investitionen sind beträchtlich, doch relativieren sich die Kosten, steigt die Stadt auf ein System mit fernauslesbaren Wasserzählern um.

Dornhan. Austauschen muss man sämtliche Geräte, bislang sind die klassischen mechanischen Uhren verbaut, bis 2019 ohnehin. Das heißt, dass selbst bei dem Ersatz durch diese herkömmlichen Zähler gut ein Drittel der Kosten auflaufen würde. Die Stadtverwaltung erwartet allerdings auf Sicht deutliche Einspareffekte. Das Vorhaben wurde im Gemeinderat am Montag dennoch intensiv diskutiert.

Weil die sechsjährigen Eichfristen für die verbauten Wasserzähler in den Jahren 2017/18/19 auslaufen, steht ein kompletter Austausch der insgesamt rund 2340 Geräte an. Bis Ende 2018 müssen etwa 1740 Zähler erneuert sein. Diese Zahl kann der Bauhof nicht leisten, weswegen für die Masse auf Fremdunternehmen ausgewichen wird. Kosten in Höhe von 16 000 Euro seien zu erwarten – und zwar unabhängig davon, welche Typen verbaut werden. Hinzu kommen die Kosten für die Zähler selbst.

Diese lägen, so berichtete Bürgermeister Markus Huber, bei rund 30 Euro für ein herkömmliches Gerät, die von der Verwaltung vorgeschlagenen Geräte kosten rund 80 Euro pro Stück. Der Vorteil: Sie müssten erst 15 Jahre nach Einbau – mit kleiner Reserve – ausgetauscht werden, überdauern also zweieinhalb Austauschzyklen herkömmlicher Zähler. Übrigens mit einer gewissen Garantie: Sollte bei einer der Stichproben eine Fehlmessung festgestellt werden, sagt der Hersteller den kostenfreien Austausch der kompletten Marge zu. Die positiven Erfahrungen etwa aus Baiersbronn, wo das System seit etwa sieben Jahren im Einsatz ist und es bisher zu keinen Fehlmessungen gekommen sei, also die Praxiserfahrung, hätten dazu geführt, erklärt Jens C. Behling von der Stadtverwaltung.

Der Sachbearbeiter hate noch andere Zahlen parat, denn der bislang zu betreibende Aufwand ist hoch. Das System mit den Meldekärtchen der Zählerstände funktioniert zwar einigermaßen, aber eben nur genau so. Knapp drei Viertel der Meldungen kämen per Post, Fax, E-Mail oder Telefon ein, knapp ein Viertel der Abnehmer nutzen das Online-Formular. Eine beachtliche Zahl meldet sich nicht zurück: Deren Verbräuche werden geschätzt. Und bei gut 350 Zahlen sind nach der Plausibilitätsprüfung Rücksprachen und weitere Abklärungen nötig. Zu fast eineinhalb Dutzend Wasseruhren rückt der Bauhof aus.

Dieser ganze Aufwand, inklusive mehrfacher Übertragung, könnte deutlich reduziert werden. Die per Funksignal im Vorbeifahren abzurufenden Daten lägen dagegen nicht nur sicher und genauer, sondern insgesamt frühzeitig vor. Das entzerrt auch die eigentliche Abrechnung. Dass das System zum Ausspionieren auch von Dritten genutzt werden könnte, sei nach Stand der Dinge auszuschließen.

Die Verbraucher selbst können Stand und Verbrauch direkt über eine Digitalanzeige ablesen. "Geringerer Verwaltungsaufwand bei höherer Bürgerfreundlichkeit", fasste Behling zusammen. Das sah schließlich auch die Mehrheit des Gemeinderats so und beschloss die Umstellung des Systems bei zwei Gegenstimmen.